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Leprosorien

 

Martin Uhrmacher

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Die Lepra ist eine Infektionskrankheit, die höchstwahrscheinlich aus dem Orient stammt und in Mitteleuropa von der Spätantike bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts verbreitet war.

In dieser Zeit bestanden die sogenannten Leprosorien als Institutionen, die speziell der Unterbringung und Versorgung Leprakranker dienten. Insbesondere vom hohen Mittelalter bis in die frühe Neuzeit waren diese Einrichtungen in Europa weit verbreitet.

Auslöser der Infektionskrankheit ist das "mycobacterium leprae", das 1873 von dem Norweger Armauer Hansen entdeckt wurde. Übertragen wird es vorwiegend durch Tröpfchen- oder Schmutzinfektion über den Nasen-Rachen-Raum.

Wirksame Behandlungsmethoden konnten erst ab den späten 1940er Jahren entwickelt werden. Obwohl die Lepra heute durch Antibiotika geheilt werden kann, ist sie in Indien, Afrika und Brasilien noch immer verbreitet.

Karte: Leprosorien

 

Karte: Leprosorien

Martin Uhrmacher, Université du Luxembourg

Stärker als bei anderen Krankheiten hatte eine Infektion mit Lepra für die Betroffenen weitreichende rechtliche und soziale Folgen, die einen religiösen Ursprung hatten. Bereits im Alten Testament finden sich konkrete Vorschriften, alle Aussätzigen streng von den Wohnungen der Gesunden abzusondern. Die strikte Absonderung der Erkrankten von der Bevölkerung galt noch bis ins 20. Jahrhundert als einzige Maßnahme, um einer Ausbreitung entgegenzuwirken.

Christus heilt den Aussätzigen
Codex Egberti, fol. 21v. Der Codex wurde für den Trierer Bischof Egbert zwischen 977 und 993 hergestellt. Die Miniatur zeigt den Aussätzigen mit zerfurchtem Gesicht und Lepramalen auf dem Körper. Als Warninstrument trägt er ein Horn an einer Schnur unter dem linken Arm; die rechte Hand ist bittend zu Christus ausgestreckt, der ihn segnet. Der aus der Gruppe der Apostel hervorgetretene Petrus beobachtet das Geschehen mit dem Gestus des Erstaunens
Quelle: Franz 2005, S. 115-117

In der Großregion sind durch das Testament des Diakons Adalgisel Grimo von 634 erstmals Leprosorien zur Aufnahme und Pflege von Aussätzigen belegt. Sie befanden sich in den Kathedralstädten Metz, Maastricht und Verdun. Die Bischöfe waren verantwortlich für die Versorgung der Leprakranken mit Nahrung und Kleidung.

Bis ins 12. Jahrhundert blieben Leprosorien wohl auf die Bischofsstädte beschränkt. Die Mehrzahl der Aussätzigen lebte in dieser Zeit vermutlich als sogenannte "Feldsiechen" in einfachen Hütten außerhalb der Siedlungen oder sie zogen als Wanderbettler herum.

Nach den Bestimmungen des Edictus Rothari aus dem Jahre 643 galt der an Aussatz Erkrankte als tamquam mortuus, also "einem Toten gleich". Als Folge dieses rechtlich definierten Todes wurden die Betroffenen aus der Rechtsgemeinschaft ausgeschlossen. Es war ihnen nicht mehr gestattet, Besitz zu verwalten und Verkäufe zu tätigen; zudem verloren sie das Erbrecht und die Gerichtsfähigkeit.

Erst im hohen Mittelalter kam es zu einem grundlegenden Wandel der Lebensumstände von Leprakranken und zur Ausbildung von Leprosorien als einer weitverbreiteten und zunehmend angesehenen Institution.

Eine entscheidende Voraussetzung hierfür war das einigermaßen stetige Bevölkerungswachstum in Mitteleuropa, das je nach Region zwischen 850 und 1050 einsetzte und bis etwa 1300 anhielt. Die Einwohnerzahlen der Städte nahmen stark zu, und auch die Anzahl der Siedlungen erhöhte sich um ein Vielfaches. 

Parallel zur Bevölkerungsentwicklung dürfte auch die Zahl der Leprakranken gestiegen sein; wahrscheinlich vergrößerte sich ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sogar noch durch unzureichende hygienische Verhältnisse in den Städten.

Zur Unterbringung und Versorgung der leprakranken Bürger begannen deshalb viele Städte ab dem Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Bau von Leprosorien vor ihren Mauern. Entscheidend gefördert wurde diese Entwicklung durch Beschlüsse des dritten Laterankonzils von 1179. Demnach sollten Leprosorien über eigene Kirchen, Friedhöfe und Seelsorger verfügen - dies waren die Grundlagen für eine Institutionalisierung des Leprosenwesens.

Die Ausbreitung der Leprosorien
Nach dem Laterankonzil kam zu einem regelrechten "Gründungsboom" von Leprosenhäusern, konkrete Gründungsdaten sind jedoch fast keine überliefert. Ersterwähnungen finden sich meist beiläufig, beispielsweise in Schenkungen oder in städtischen Rechnungen.

Der früheste Beleg eines Leprosoriums im untersuchten Raum datiert in das Jahr 1188 und ist für Malmedy überliefert. Die weitere Verbreitung der Leprosenhäuser vollzog sich im bisher untersuchten Raum bis zum Jahr 1350 fast ausschließlich in zwei Regionen: In den westlich an Frankreich angrenzenden Gebieten, wo die Entwicklung schon früh eingesetzt hatte, und entlang des Rheines, dem bedeutendsten hochmittelalterlichen Handelsweg im östlichen Teil der Großregion.

Die an dieser Verkehrsachse gelegenen Städte hatten schon früh vom Fernhandel profitiert und einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung erfahren. Sie erfüllten zwei zum Entstehen eines Leprosoriums notwendige Voraussetzungen:

Darstellung eines Leprosen und eines Verkrüppelten vor einem Tor. Der Leprose hält eine dreiblättrige Klapper in der rechten und eine Schale in der linken Hand, er trägt einen breitkrempigen Hut, einen langen Mantel und Schuhe; die Lepraerkrankung wird auch durch Punkte im Gesicht, am Hals und an der Hand verdeutlicht.
Quelle: Vinvent de Beauvais im "Miroir Historial" (12. Jh.). [Original in Paris, Bibliothèque de l'Arsenal]. In: Schreiber/Mathys 1986, S. 96/97. 

Zum einen gab es hier eine große Zahl von an Aussatz erkrankten Bürgern, die eine gesicherte Unterbringung und Versorgung benötigten, zum anderen verfügten die wohlhabenden Städte und ihre Einwohner auch über die nötigen Finanzmittel, um ein Leprosorium zu errichten und dauerhaft in seinem Bestand zu sichern. Dies geschah durch Stiftungen, Schenkungen oder Spenden.

Das ehemalige Trierer Leprosorium St. Jost nahe bei dem heutigen Stadtteil Biewer an der Mosel. Im Vordergrund die Wohn- und Wirtschaftsgebäude, im Hintergrund die Kapelle (ca. 1980).
Quelle: Pilgram/Pilgram 1980, S. 43.

Ab 1350 bestanden Leprosorien dann in großer Zahl auch in anderen klimatisch und verkehrsgeographisch begünstigten Regionen, vor allem entlang der Flüsse. Hier hatte sich bereits im hohen Mittelalter ein dichtes Netz von Klein- und Mittelstädten ausgebildet.

Hingegen lassen sich in den Höhenlagen von Hunsrück, Eifel und Westerwald fast keine Leprosorien nachweisen. Das Feldsiechentum scheint in diesen dörflich geprägten und nur dünn besiedelten Gebieten die vorherrschende Form der Isolierung Aussätziger geblieben zu sein.

Bestand bei einer Person der Verdacht einer Lepraerkrankung, dann musste sie sich einer speziellen Untersuchung, der sogenannten "Lepraschau" oder "Besehung" unterziehen.

Diese schwierige und verantwortungsvolle Untersuchung wurde nur in den bedeutendsten Leprosorien von einem speziellen Gremium, das zumeist aus den ältesten und erfahrensten Insassen bestand, vorgenommen.

Für den westlichen Teil der Großregion war das Kölner Leprosorium Melaten der wichtigste Lepraschauort. Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts nahm dann auch die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln solche Untersuchungen vor.

Lebensweise und soziale Stellung der Leprosen
Ein Leprakranker wurde im Anschluss an die Lepraschau in einer besonderen Zeremonie, ähnlich einer Totenmesse, von der Gesellschaft abgesondert. In der Regel begleitete ein Priester den Aussätzigen zum Leprosenhaus und las ihm dann im Rahmen einer Messe die von nun an für ihn geltenden Verhaltensregeln vor. So wurde der Aussätzige auf sein zukünftiges Leben in der klosterähnlichen Gemeinschaft eines Leprosoriums vorbereitet.

In der Diözese Trier galten für die Leprosen u.a. folgende Bestimmungen: Sie durften nicht mit Gesunden, sondern nur in Gemeinschaft mit Aussätzigen essen und trinken. Kirchen, Märkte, Mühlen, Wirtshäuser, Backöfen und Volksversammlungen durften nicht besucht werden.

Verboten war der Beischlaf, auch mit dem Ehepartner sowie das Waschen an Quellen und Bächen. Die Leprosen mussten eine spezielle Tracht tragen, durften Geländer nur mit Handschuhen berühren und Gegenstände beim Kauf nur mit einem Stäbchen berühren. Zudem sollten sie beim Gespräch mit Gesunden aus der Windrichtung gehen und nicht geraden Weges auf jemanden zulaufen.


Kleidung

Die in den Vorschriften angesprochene spezielle Kleidung der Aussätzigen hatte sich spätestens seit dem 14. Jahrhundert zu einer charakteristischen Tracht entwickelt. In der Regel bestand sie aus einem langen grauen oder schwarzen Mantel, langen Hosen, einem breitkrempigen Hut – ähnlich dem der Pilger –, aus Handschuhen, Schuhwerk, einer Trinkflasche, dem Zeigestock und der Leprosenklapper als Warninstrument.

Das sogenannte "Kölner Leprosenmännchen", eine vom Kölner Leprosorium Melaten stammende Sandsteinplastik, die um 1630 angefertigt wurde und sich heute im Kölnischen Stadtmuseum befindet, zeigt einen frühneuzeitlichen Aussätzigen.


Typologie der Leprosorien
Der Begriff des Leprosoriums bezeichnet alle Einrichtungen, die speziell zur Unterbringung Leprakranker gedient haben. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, daß die Leprosorien in Größe und Ausstattung stark variierten.

Von der einfachen Hütte eines Feldsiechen reicht das Spektrum bis zu klosterähnlichen, wirtschaftlichen Großbetrieben mit Verwaltern und Dienstpersonal, einer eigenen Kapelle und einem mitunter beachtlichen Vermögen.

Trotz dieser fundamentalen Unterschiede lassen sich einige für ein Leprosorium charakteristische Merkmale definieren. An erster Stelle sind die typischen Standortfaktoren zu nennen. So befanden sich Leprosorien stets vor den Toren der zugehörigen Stadt oder Ortschaft, meist in einer Entfernung von maximal fünf Kilometern.

Lepraschau. Untersuchung eines Lepraverdächtigen durch drei Ärzte. Ein Arzt deutet auf ein Geschwür am Kopf des Patienten und diskutiert mit seinem Kollegen. Der dritte Arzt betrachtet eine Urinprobe in einem Glaskolben. Ein Gehilfe ist mit dem Auswaschen des Blutkuchens in einer Schüssel beschäftigt. Holzschnitt von Hans Wechtlin vom Beginn des 16. Jh.
Quelle: Gerstdorff 1517/1976
, fol. LXXIIr

Das sogenannte Kölner Leprosenmännchen, eine Sandsteinplastik von 1629/30, stammt ursprünglich von der Kölner Leproserie Melaten. Gut sichtbar ist die typische Tracht der Aussätzigen, die in Köln aus Joppe, Kniehose, einem bis zu den Knien reichenden weiten Mantel, weißen Handschuhen, einem großen Hut und der obligatorischen Klapper bestand.
Quelle: Irsigler/Lassotta 1998, S. 83

Da die Einrichtungen einen bedeutenden Teil ihrer Einnahmen aus Almosen bestritten, war es wichtig, dass sie direkt an den wichtigsten Zufahrtsstraßen lagen, besonders häufig an Kreuzungen und Weggabelungen. Hier war der Durchgangsverkehr von Händlern, Reisenden und Pilgern am größten und die Einnahmen aus den an der Straße aufgestellten Almosenkästen und Opferstöcken waren am höchsten.

Auch die Nähe zu einem fließenden Gewässer war wichtig, um eine ausreichende Wasserversorgung des Leprosoriums zu gewährleisten. Wasser spielte überdies eine wichtige Rolle für die Behandlung der Kranken.

Neben den getrennten Wohnstätten der Aussätzigen und ihrer Pflege- und Hilfskräfte konnte ein Leprosorium noch weitere Gebäude umfassen. Nach den Beschlüssen des 3. Laterankonzils von 1179 sollte jedes Leprosorium über eine Kapelle mit Friedhof verfügen.

Die Umsetzung dieser Vorschrift hing jedoch von der Finanzkraft der zugehörigen Stadt und ihrer Bewohner ab. Eigene Kapellen besaßen deshalb nur die Leprosorien relativ großer, finanzkräftiger Städte wie Trier, Aachen und Luxemburg. Kleinere Einrichtungen verfügten mitunter lediglich über einen Kapellenraum im Leprosenhaus.

Falls den Leprosen keine Kapelle zur Verfügung stand, mußten sie eine Kirche mit einem sogenannten "Hagioskop" aufsuchen. Dabei handelte es sich um einen Durchbruch in einer Kirchenmauer, ähnlich einem Fensterschlitz, der den Aussätzigen trotz des Verbots, eine Kirche zu betreten, eine Teilnahme am Gottesdienst ermöglichte.

Auf dem Leprosenhof konnten sich zudem - je nach der Größe des landwirtschaftlichen Besitzes - noch Scheunen, Ställe und Schuppen befinden. Das gesamte Gebäudeensemble war schließlich mit einer Mauer, einem Graben oder einem Gebück umschlossen.

Verwaltung
Die Verwaltung des Leprosoriums wurde im Allgemeinen von den in einer Bruderschaft zusammengeschlossenen Bewohnern selbst organisiert. Eine solche Leprosenbruderschaft war also eine Gemeinschaft von Laien, die sich durch eine klosterähnliche Lebensweise auszeichnete und einen festgelegten Bruderschaftszweck verfolgte.

Charakteristische Kennzeichen einer solchen Bruderschaft waren die in mündlicher oder schriftlicher Form tradierten Statuten der Gemeinschaft, regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten und gemeinschaftliche religiöse Verrichtungen in der Leprosenkapelle.

Darüber hinaus stellte das genossenschaftliche Element eine wichtige Grundlage jeder Leprosenbruderschaft dar. So wurde das durch Pfründengelder, Spenden, Vermächtnisse und sonstige Einkünfte erwachsene Vermögen der Gemeinschaft in der Regel selbst verwaltet.

Trotz dieser weitgehenden Autonomie der Leprosorien lag die Oberaufsicht üblicherweise in den Händen von Provisoren. Sie stammten aus der städtischen Führungsschicht und wurden vom Rat ernannt. Nach außen führten sie alle wichtigen Geschäfte des Hauses, überprüften die Finanzverwaltung, entschieden über die Aufnahme oder den Ausschluss eines Aussätzigen, ernannten die Bediensteten und vertraten die Siechen in rechtlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten.

Bei größeren Leprosenhäusern ist häufig auch ein fest angestellter, nicht leprakranker Verwalter, der sogenannte "Schellenknecht", belegt, der innerhalb der Siedlungen für die Leprosen Almosen sammelte.

Sein Name leitet sich von der Siechenklapper oder der Schelle ab, mit der er sein Kommen ankündigte. Nur die bedeutendsten Leprosorien verfügten auch über schriftlich fixierte Statuten und ein eigenes Siegel als Ausdruck eines hohen Grades von Selbstverwaltung. Einige Leprosorien dienten zudem als Hauptsitz einer überregionalen Leprosenbruderschaft.

 
Beispiel für die Lage der Leprosorien zur Stadt: Trier
Kartengrundlage: Die Trierer Talweite während des Mittelalters. In: Clemens 1996, S. 165

"Eglise des Malades hors la ville", Namur, errichtet 1153

Insgesamt zeigt sich, dass Umfang und Ausstattung eines Leprosoriums direkt von der Größe und Bedeutung der zugehörigen Stadt abhängig waren. Aufgrund der vielfachen und engen beiderseitigen Bindungen sind Leprosorien trotz ihrer Lage vor der Stadt zweifellos als städtische Einrichtungen einzustufen.


Der Rückgang der Lepra

Im 13. und 14. Jahrhundert hatte die Lepradurchseuchung der Bevölkerung in Mitteleuropa höchstwahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht. Ein allmählicher Rückgang der Lepra setzte dann ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein; er führte schließlich über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten zum Verschwinden der Krankheit.

Die Ursachen hierfür sind nicht eindeutig zu bestimmen. Infolge der schlechten Quellenlage ist der Rückgang zudem nur durch Indizien punktuell greifbar, da nur wenige vereinzelte Insassenzahlen von Leprosorien überliefert sind.

Als Folge des Rückgangs der Lepraerkrankungen kam es zunächst verstärkt zur Unterbelegung und später zum Verfall, zur Auflösung oder zur Zweckentfremdung der Leprosorien. Die Einkünfte, Renten und Stiftungen der Einrichtungen fielen dann meist Hospitälern oder anderen sozialen Einrichtungen zu.

Lepra-Untersuchungen an der medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, wo auch zahlreiche Lepraverdachtsfälle aus der Großregion untersucht wurden. Im Zeitraum zwischen 1491 und 1664 wurden hier 179 Lepra-Untersuchungen durchgeführt und protokolliert. Der Rückgang der Fälle läßt sich an der zeitlichen Verteilung gut ablesen: Zwischen 1491 und 1580 wurden 173 Untersuchungen durchgeführt (= 96,7 %), auf die Jahre 1581 bis 1664 entfallen nur noch sechs Protokolle (= 3,3 %).
Quelle: Keussen, H. 1913, S. 80-112
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Quellen


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Externe links 


Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.: Lepra, TB und Buruli external link

Uhrmacher, M. 2000: "So vinden wyr an euch als an eynen krancken und seichen manne..."  external link

World Health Organsiation (WHO): Leprosy: global situation external link

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