Gesundheitswesen

Öffentliches Gesundheitswesen (Überblick)

 

Ines Krumm (2010)

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Einführung


Der Beitrag untersucht die medizinische Infrastruktur in der Großregion. Er analysiert stationäre und ambulante Kapazitäten und deren räumliche Verteilung. Er gibt einen Einblick in die jeweiligen Gesundheitssysteme und Besonderheiten der medizinischen Versorgung. Schließlich werden Kooperationen im Gesundheitswesen betrachtet, die in der Großregion zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Überblick


Das System des öffentlichen Gesundheitswesens unterscheidet sich in den Mitgliedsregionen der Großregion bezüglich der Struktur, der Verteilung im Raum und der Anzahl der Einrichtungen.

Ärzte
Die Statistiken bezüglich der Zahl der Ärzte offenbaren ebenfalls Unterschiede. Das Verhältnis von Haus- und Fachärzten und die Zahl der Ärzte bzw. Zahnärzte je 10 000 Einwohner variieren.

Fachärzte findet man vor allem in Städten und zunehmend in Versorgungszentren oder ähnlichen Zusammenschlüssen konzentriert. In dünn besiedelten ländlichen Gebieten, wie in Lothringen oder auch im Saarland sind Gegenden mit einer geringen Dichte an Hausärzten zu beobachten.

In Lothringen bestehen Probleme, alle frei werdenden Stellen neu zu besetzen. In Luxemburg stellt dies kein Problem dar, obwohl dort kein komplettes Medizinstudium absolviert werden kann.

Karte: Öffentliches Gesundheitswesen

Karte: Öffentliches Gesundheitswesen

Ines Krumm, Universität des Saarlandes

Pôle de cardiologie, Centre Hospitalier Universitaire, Nancy-Brabois
Quelle: IOSIS

Krankenhäuser
Die räumliche Verteilung der Krankenhauskapazitäten in der Großregion orientiert sich an der Bevölkerungsdichte.

Zudem konzentrieren sich große Krankenhäuser mit Spezialabteilungen und besonderen Behandlungsmöglichkeiten in den größten Städten wie Luxemburg oder Metz und an den Universitätskliniken wie in Nancy, Homburg, Mainz oder Lüttich.

Die Zahl der Einwohner je Krankenhausbett unterliegt innerhalb der Großregion einer großen Spannweite. Auch sogenannte medizinisch-technische Großgeräte, die sehr teuer in der Anschaffung und Unterhaltung sind, verteilen sich ungleichmäßig auf dem Gebiet der Großregion. 

Grenzüberschreitende Aspekte
Ein Blick auf die Karte zeigt, dass entlang der Grenzen innerhalb der Großregion für manche Patienten ein ausländisches Krankenhaus näher ist als eines im eigenen Land. Dies spielt besonders bei Notfällen eine große Rolle.

Manche Behandlungen werden im Heimatland nicht angeboten, sodass das Ausland zur Alternative wird. Die Einrichtungen des Gesundheitswesens nehmen die Chancen der räumlichen Nähe der Nachbarregionen immer stärker wahr.

Sie arbeiten bei der Behandlung von Patienten, bei der Ausbildung von Personal und bei der Forschung grenzüberschreitend zusammen. So können die Qualität des Angebots verbessert, Potentiale besser genutzt und der Patientenkreis vergrößert werden.

Auch die Arbeitnehmer überqueren zunehmend als Grenzpendler die Grenzen. Die Sprachbarriere kann sich aber bei der Sorge um die eigene Gesundheit als besonders hinderlich erweisen.

 

Weltweit erster Einsatz eines Schlaganfall-Rettungswagens (Mobile Stroke Unit) zur Vor-Ort- Behandlung des Schlaganfalles, 2009, Universitätsklinik Homburg/Saar
Foto: das bilderwerk, U. Bellhäuser
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