Obersauer

Naturpark Obersauer

Michel Deshaies

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Der Naturpark Obersauer external link wurde 1999 gegründet und gehört zu den kleinsten der Großregion, da er sich mit seinen sieben Gemeinden über eine Fläche von lediglich 162 km2 erstreckt.

Seinen Kernbereich stellt das Sauertal dar, von der belgisch-luxemburgischen Grenze bis nach Esch-Sauer, und er dehnt sich über die angrenzenden Hochflächen aus, hauptsächlich nördlich der Sauer bis zum Wiltztal. Der Naturpark umfasst das gesamte luxemburgische Einzugsgebiet der Sauertalsperre, die das Tal 1960 unter Wasser gesetzt hat.

Bevölkerung
Der Naturpark ist dünn besiedelt, denn mit lediglich 5 429 Einwohnern beträgt die durchschnittliche Bevölkerungsdichte nur 34 Einwohner/km2. Die größte Ortschaft, Esch-Sauer, zählt kaum 275 Einwohner. Abgesehen von Esch-Sauer, Insenborn und Böwen, die im Sauertal oder in einem Nebental liegen, befinden sich alle übrigen Dörfer auf der Hochebene.


Karte: Naturparks

Naturparks

Michel Deshaies, Université de Nancy 2

Die Landschaften
Der gesamte Naturpark erstreckt sich über das Öslinger Plateau, das von der Sauer und deren Nebenflüssen tief eingeschnitten wird. Das Ösling ist ein fast ebenes Plateau, dessen höchste Erhebungen auf etwas über 500 m im Nord-Westen des Parks in der Nähe von Harlingen und südlich des Sauertals in der Nähe von Insenborn liegen.

Im gesamten Park weist die Hochebene mit 490 bis 470 Höhenmetern für die niedrigsten Stellen eine fast konstante Höhe auf. Der topographische Kontrast mit dem bis zu 150 m tief eingeschnittenen Tal der Sauer und ihrer Nebenflüsse ist umso eindrucksvoller.

Die emblematische Naturparklandschaft wird geprägt durch den See der Sauertalsperre, der die tiefen Mäander des Flusstals bedeckt. Der See wurde für die Wasserversorgung der Bevölkerung des Großherzogtums geschaffen und wird darüber hinaus auch für Freizeitaktivitäten genützt, sofern sie die Wasserqualität nicht beeinträchtigen.

Die bewaldeten Hänge des Tals stehen steil über der Seefläche. Der Wald bedeckt ebenfalls alle Hänge der Seitentäler der Sauer und einen großen Teil der Hochfläche nördlich der Sauer.

Die flacheren Teile, insbesondere im westlichen Teil des Parks, in der Umgebung von Bauschleiden und Harlingen, wurden gerodet und werden landwirtschaftlich genutzt.

Aus kulturhistorischer Sicht ist das Städtchen Esch-Sauer zweifellos die touristische Attraktion des Parks, mit seinen in einer Flusswindung aufragenden Burgruinen. Von ihren Felsen herab dominieren sie die Altstadt, die von einer mittelalterlichen Ringmauer umgrenzt wird.

Projekte
Der Naturpark führt mehrere Projekte durch, um den Naturschutz auszubauen und gleichzeitig das Interesse der Touristen und Einheimischen für die Landschaften und das gemeinsame Erbe des Parks zu wecken und zu fördern. Einige dieser Projekte werden in grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit dem belgischen Naturpark "Haute-Sûre Forêt d’Anlier" umgesetzt:

Der Sauerstausee mit den bewaldeten Talhängen
Foto: © M. Deshaies

 

Blick auf Esch-sur-Sûre
Foto: © M. Deshaies

- Gewässervertrag Obersauer: Ein Restaurations-, Schutz- und Förderungsprogramm des Obersauertals und seiner Gewässer, das zwischen Januar 2006 und Dezember 2007 ausgeführt wurde. Die Entwicklung von Tourismus und Freizeitaktivitäten rund um den Obersauer-Stausee erfordert in der Tat eine Abgleichung mit den Anforderungen des Gewässerschutzes, da der See zwei Drittel des Trinkwassers für die Bevölkerung Luxemburgs liefert.

So wurde in Zusammenarbeit mit dem Naturpark „Haute-Sûre Forêt d’Anlier“ (Belgien) ein Diskussionsprozess mit den Bürgern in Gang gesetzt, um bestmögliche Lösungen für die Erhaltung und vielleicht Verbesserung der Wasserqualität zu finden.

- Biologische Station: Seit 2003 verfügt der Naturpark über eine biologische Station, die wissenschaftliche Studien im Vorfeld der zu treffenden Naturschutzmaßnahmen durchführt, wie zum Beispiel die Inventarisierung bedrohter Tierarten oder die Kartierung von Lebensräumen und Schutzgebieten.

- Life Natur Otter: Das länderübergreifende Projekt, in Zusammenarbeit mit den belgischen Parks Haute-Sûre Forêt d’Anlier, Deux Ourthes und Hohes Venn Eifel, und dem luxemburgischen Naturpark Our, soll die Erhaltung und die Wiederherstellung von Lebensräumen für den Fischotter in den Gewässereinzugsgebieten von Sauer, Our und Ourthe gewährleisten. Durch eine Verbesserung der Lebensbedingungen dieser Art soll eine Wiederansiedlung an den verschiedenen Gewässern ermöglicht und der potentielle Austausch zwischen den einzelnen Individuen und Populationen gefördert werden.

- Aktionsplan Haselhuhn: Ein LEADER-Projekt wurde angegangen, um mittelfristig einen Lebensraum für das Haselhuhn wiederherzustellen. Dieses Projekt, das die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit und der Privatwaldbesitzer mit einbezieht, sieht die Wiedereinführung der Niederwaldbewirtschaftung und die gleichzeitige Nutzung des anfallenden Holzes als Energieträger vor.

- Geheimnisvolles Esch-Sauer: Auf einem Entdeckungsweg in 21 Etappen, entlang einer durch Schilder markierten Route, erlaubt ein Audio-Guide dem Besucher, seit Generationen übertragene Sagen und Legenden zu entdecken.

Staumauer der Sauer
Foto: © M. Deshaies
 
 

Haus des Naturparks, Esch-sur-Sûre
Foto: © M. Deshaies

- Der Legenden-Rundweg Natursauer: Die Naturparke Obersauer und Haute-Sûre Forêt d’Anlier haben 19 Legendenschauplätze zu einem grenzüberschreitenden, 150 km langen Rundweg gefasst. An jedem Ort bietet eine Skulpturentafel eine Kurzfassung der Legende und dient als Ausgangspunkt für einen kurzen Spaziergang.

- Solarboot auf dem See: Besucher können den Stausee an der Obersauer bei geführten naturkundlichen Rundfahrten mit einem Solarboot entdecken, mit dem sie sogar abgelegene Seitenarme des Sees befahren können.

- Das Eau'tomobile ist ein ambulantes Labor an Bord eines Kleintransporters, das in unmittelbarer Nähe eines Flusses oder eines Feuchtgebietes pädagogische Aktivitäten rund um das Thema Wasser bieten kann.

- Kräuter & Aroma (lux.: Téi vum Séi): Eine 1993 gegründete landwirtschaftliche Kooperative („Kraidergenossenschaft Naturpark Uewersauer“) betreibt die biologische Gewinnung von Heil- und Gewürzkräutern und vermarktet sie als Regionalprodukte der Naturparke Obersauer und Our.

 
 

Externe Links 


Parc naturel de la Haute Sûre external link