Our

Naturpark Our

Michel Deshaies

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Auch wenn der Naturpark Our external link erst 2005 gegründet wurde, so gab es doch schon seit 1964 einen Vertrag zwischen Deutschland und Luxemburg, der am Ursprung des ersten grenzüberschreitenden Naturparks Europas stand.

Der deutsche Teil entspricht dem Südeifel-Naturpark, einem der allerersten deutschen Naturparke, gegründet 1958.

Der Naturpark Our weist eine vergleichsweise bescheidene Fläche von 306 km2 auf, mit dem Ourtal, einem Großteil des Klerftals und einer Hochfläche zwischen den beiden Tälern, welche den höchstgelegenen Teil des Öslings (luxemburgisch: Éislek) bildet, mit einzelnen Stellen von über 530 Höhenmetern und dem höchsten Punkt in der Gemeinde Ulflingen mit 560 m.


Karte: Naturparks

Naturparks

Michel Deshaies, Université de Nancy 2

parc naturel our

Bevölkerung
Mit einer Einwohnerzahl von rund 13 800 Menschen hat der Naturpark eine geringe Bevölkerungsdichte von 45 Einw./km2. Nur Vianden zeigt einen städtischen Charakter und trägt auch seit dem Mittelalter den Titel einer Stadt, trotz einer Bevölkerungszahl von knapp 1.700 Einwohnern (2008).

Clerf (französisch: Clervaux) ist ein bescheidenerer Marktflecken, auch wenn die Gemeinde mehrere Dörfer auf dem Hochplateau begreift und damit etwas mehr Einwohner zählt als Vianden. Charakteristisch für die Bevölkerungsverteilung ist übrigens, dass das Our- wie auch das Klerftal im Großen und Ganzen dünn besiedelt sind, außer den Kernsiedlungen am Fuße der Schlossburgen (sowohl Vianden als Clerf), welche die Straßenverbindungen kontrollierten.

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung lebt auf der Hochebene, in Weilern oder größeren Dörfern (z.B. Heinerscheid und Hosingen), die entweder in geschützten Talmulden oder auf den höchsten Koppen der Hochebene entstanden sind.

Die Landschaften
Auch wenn die höchsten Punkte des Öslinger Plateaus nur eine vergleichsweise bescheidene Höhe (zwischen 500 und 550 m) erreichen, ist die Landschaft in erster Linie durch die starken topographischen Kontraste zwischen den Talsohlen und den Hochflächen zwischen den Flusstälern geprägt, insbesondere im Tal der Our, das bis zu 300 m tief eingeschnitten ist; dies lässt die Randhöhen des Ourtals erscheinen wie ein Mittelgebirge.

Die steilen, fast vollständig bewaldeten Hänge und die Kürze der zahlreichen Seitentäler der Our, die selten länger sind als 3 km, sorgen, aus der Nähe gesehen, für noch größere topographische Kontraste.

Die stark bewaldeten Landschaften des Ourtals und seiner Seitentäler, die Gebirgsgegenden ähneln, kontrastieren desto stärker mit den sehr offenen Agrarlandschaften des Plateaus, in der es nahezu keine Wälder gibt.

Dieser Kontrast ist im westlichen Teil des Naturparks weniger ausgeprägt, weil dort das Tal der Klerf - ein Nebenfluss zweiter Ordnung der Sauer - etwas weniger tief eingeschnitten ist als das Ourtal.

Das Ourtal und der Stausee von der Staumauer Vianden bei Bivels
Foto: © M. Deshaies 2010

Die Burg Vianden
Foto: © M. Deshaies 2010

Näher betrachtet weist das Öslinger Plateau eine Abstufung auf zwischen Flächen, die sich auf etwa 450 m Höhe am Rande der Täler befinden, und einer Hochfläche, die 500 bis 530 Höhenmeter übersteigt. Während die untere Ebene geprägt ist von Wiesenlandschaften, ist das Hochplateau ganz der Landwirtschaft gewidmet und bietet ein sehr offenes Landschaftsbild.

Die das Ourtal und das Klerftal beherrschenden Burgen (Dasburg, Bivels und Vianden für die Our, Clerf und die Schüttburg bei Consthum für die Klerf) tragen zum malerischen Aspekt der Landschaft und zur touristischen Attraktivität dieser Täler bei, die in unserer Zeit mehr oder weniger stark umgestaltet wurden.

Im Klerftal folgt die Bahnstrecke Luxemburg-Ulflingen dem Fluss. Dazu wurden mehrere Tunnel quer zu den Mäandern unter den Hochflächen durch getrieben. Im Ourtal dagegen gibt es keine durchgängige Verbindung, außer im südlichen Teil der Strecke, wo es eine Verbindung über die N10 zwischen Vianden und Dasburg gibt.

Durch den Bau der Talsperre von Vianden wurde das Tal tiefgreifend verändert, mit der Aufstauung eines 8 km langen Sees, beherrscht von zwei gigantischen Pumpspeichern auf dem Nikolausberg, 300 m hoch über der Talsohle.

Projekte
Einige der Projekte, die derzeit (2011) im Naturpark Our entwickelt werden, zielen auf den Schutz und die Verbesserung der Wasserqualität des Flusses ab, andere auf die Entwicklung des Tourismus und die Verbesserung des Lebensraumes.

Projekt Nat’OUR
Das Projekt „Nat’OUR“ knüpft an die Arbeiten des „INTERREG-Projektes Ourtal“ (1999-2001) an. Ziel ist die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Flusslaufs, indem verschiedene kleine, nicht passierbare Wehre zu steinernen Fischrampen umgebaut wurden. Manche Zuflüsse wurden ebenfalls umgestaltet, indem Verrohrungen unter den Wegen durch Furten ersetzt wurden.

Flusspartnerschaft Our
Gemeinsam sind alle Gemeinden und Entscheidungsträger des Ourbeckens in Belgien, Luxemburg und Rheinland-Pfalz in einen Dialog eingetreten, um die Natur und Biodiversität des Tals zu schützen.

Die länderübergreifenden Premium-Wandertouren und Brücken für Wanderer im deutsch-luxemburgischen Naturpark: Dieses INTERREG-Projekt soll die länderübergreifenden Wanderwege aufwerten durch den Aufbau eines einheitlichen Wegweisesystems, die Sanierung von sechs Brücken sowie den Bau von zwei neuen Brücken für Wanderer über die Our.

Die landwirtschaftlich genutzte Hochfläche des Öslings bei Marnach
Foto: © M. Deshaies 2010
 
 

Die Kleinstadt Clervaux
Foto: © M. Deshaies 2010

INTERREG IV A-Projekt: Habitreg.net
Das Projekt soll es erlauben, drei für die lokalen Siedlungsformen spezifische Aspekte zu entwickeln:
1. die Anpassung der Wohnformen an den gesellschaftlichen und demographischen Wandel,
2. die Steuerung der Besiedlung bei der Strukturierung der Gebiete, und
3. den Zusammenhang zwischen Siedlungswesen und Naturschutz.  

Es geht darum, in den drei Partnerregionen eine Bestandsaufnahme der lokalen Praxis im Siedlungswesen vorzunehmen, vor allem durch die Erfassung von Studien, die Sammlung von existierenden Daten, Gespräche mit den lokalen Entscheidungsträgern und die Organisation von drei Informations- und Austauschseminaren in den jeweiligen Partnerregionen Anfang 2011.

Den lokalen Entscheidungsträgern und gewählten Vertretern soll anschließend ein Rahmen für Begegnungen und Dialogrunden geboten werden, um innovative Herangehensweisen auszutauschen und zu verbreiten. Das Partenariat begleitet das Projekt, indem es für die Bewertung und die Nutzbarmachung des Austauschs sorgt: Internetseiten, Publikationen, Seminare, usw.

Regional-GIS Nord
Ziel des Projektes ist die Schaffung eines interaktiven Instruments zur Entscheidungshilfe, das die tägliche Nutzung von flächen- und raumbezogenen Daten in den Syndikaten sowie deren Mitgliedsgemeinden vereinfacht.

 
 
Externe Links 

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