Kgr. Niederlande

GA001 1815: Königreich der Niederlande

1815: Königreich der Niederlande


Wilhelm I. von Oranien-Nassau (1772-1843), König der Niederlande
Gemälde von Joseph Paelinck, Rijksmuseum Amsterdam

Während des Wiener Kongresses wurde das Königreich der Niederlande aus den früheren Vereinigten Provinzen und den ehemaligen österreichischen Niederlanden gebildet. Dies wurde in Artikel 65 der Schlussakte des Kongresses festgehalten.

Der aus dem Hause Oranien-Nassau stammende Wilhelm Friedrich wurde zum König Wilhelm I. dieses neuen Königreiches ernannt.

Die Zusammenlegung der besagten Gebiete zu einem neuen Königreich hatte den Zweck, einen Pufferstaat zwischen Frankreich und dem Deutschen Bund zu errichten.

Österreich verzichtete auf seine ehemaligen Gebiete der früheren österreichischen Niederlande, die aus dem Großteil des heutigen Belgiens sowie des Herzogtums Luxemburg bestanden, und trat diese an das neue Königreich ab.

Des Weiteren wurden dem neuen Königreich noch die Gebiete des ehemaligen Bistums Lüttich sowie die Gebiete der Abtei Stablo und des alten Herzogtum Limburgs einverleibt. Das Königreich der Niederlande war somit eine Konstruktion des Wiener Kongresses.

Die Grenzen des neuen Königreiches der Niederlande zu Preußen und Frankreich wurden in Artikel 66 festgelegt. Was die Grenze zwischen dem Königreich der Niederlande und Preußen betrifft, so wird hier lediglich jener Abschnitt behandelt, der die Großregion betrifft.

Dieser Grenzabschnitt zieht sich von Deiffelt bis zur Grenze des Kantons Malmedy und von hier aus bis zu dem Punkt, an dem die ehemaligen Departements Ourthe und Rur aufeinander treffen. Die Grenze verläuft westlich von Aachen und schneidet vom Limburger Gebiet den Kanton Eupen sowie einen kleinen Teil des Kantons Aubel ab, die an Preußen fallen.

Herzogtum Limburg 1635 (größere Version)
Besonders der englische Abgesandte Castlereagh verfolgte die Idee, dass ein starkes holländisches Königreich mit Preußen zusammen den Rhein und somit den Deutschen Bund vor Frankreich schützen sollte.

Quellen


De Bruyne, A. & de Bruyne, J. 1995 : A propos de frontières et de bornes, In: Bulletin du Crédit communal, Bruxelles, N° 191 (1995), S. 40

De Sédouy, J.-A. 2003: Le congrès de Vienne. L’Europe contre la France 1812-1815, Perrin, Paris, S. 225

Dollar, J.: Le Luxembourg à la merci des Grands au Congrès de Vienne (1814-15), in: Korspronk, Périodique des Amis de l’Histoire, Differdange, S. 27-38

Hauptvertrag des zu Wien versammelten Congresses der europäischen Mächte, S. 122

Pabst, K. 1966: Das Problem der deutsch-belgischen Grenze in der Politik der letzten 150 Jahre, In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Hrsg. von B. Poll, Aachen, S. 184-210

Lafontaine, P. 1989 : Description des nouvelles frontières du Grand-duché de Luxembourg et de la France à l’exemple de Belvaux (1820-1823), In : D’Commemoratiounsfeierlechkeeten 1989 aus deer Siicht vun der Gemeng Suessem, Festbroschür, Sanem, S. 19-24.