Nach dem auf den deutsch-französischen Krieg folgenden Vorfrieden von Versailles wurde der endgültige Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich erst am 10. Mai 1871 in Frankfurt unterzeichnet.

Hier trafen Otto von Bismarck, Kanzler des Deutschen Reiches, und der französische Außenminister Jules Favre aufeinander. Beide Delegationen kamen überein, dass der Präliminar-Friedensvertrag vom 26. Februar 1871 durch Abänderungen in einen endgültigen Friedensvertrag zu verwandeln sei.

In Artikel 1 des Friedensvertrags steht, dass die Grenze bei Belfort zu nahe an der Stadt liege. Die deutsche Regierung erklärte sich bereit, diesen Umkreis zu erweitern, verlangte allerdings als Ausgleich eine Grenzänderung längs der westlichen Grenzen der Kantone Cattenom und Thionville.

Diese neue Linie verläuft von der luxemburgischen Grenze aus, lässt die Dörfer Thil und Villerupt bei Frankreich, erstreckt sich dann zwischen Erronville und Aumetz, Beuvillers und Boulange, Trieux und Lommeringen und erreicht dann die ehemalige Grenzlinie zwischen Avril und Moyeuvre. Außerdem steht im Vertrag, dass sich eine internationale Kommission auf dem Terrain bewegen solle, um die neue Grenze festzulegen.

Bezüglich Lothringen muss festgehalten werden, dass mit dem Frieden von Frankfurt nur der schriftliche Akt erfolgt war. Denn bereits seit September 1870 waren diese Gebiete von deutschen Verbänden besetzt und unter preußische Verwaltung gestellt worden.

Am 18. Mai 1871 hatte Thiers, der Chef der französischen Exekutive, die Ratifikationsurkunde unterzeichnet, nachdem der Deutsche Kaiser dies bereits am 16. Mai 1871 vollzogen hatte.

Quellen

Friedens-Präliminarien zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich. Vom 26. Februar 1871, In: Reichs-Gesetzblatt, Berlin, 1871, S. 215-222

Friedens-Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich. Vom 10. Mai 1871, In: Reichs-Gesetzblatt, Berlin, 1871, S. 223-233

Herre, F. 1979: Anno 70/71, Der Deutsch-Französische Krieg, München

Roth, F. 1984: Das geteilte Lothringen (1871-1914), In: Lothringen – Geschichte eines Grenzlandes, Hrsg. v. M. Parisse, S. 413-446