Emile Decker

Joseph Malgras, der eine Zeit lang die Manufaktur von Trouche geleitet hatte, gründete 1849 seine eigene Manufaktur im Faubourg de Lunéville in Raon-l'Etape. Er stößt auf Schwierigkeiten, da die Nachbarn der Fabrik Petitionen einreichen, da sie Brände und die Belästigung durch eine solche Einrichtung befürchten. Während dieser Zeit wurden nur braune und weiße Fayencen hergestellt.

1857 fordert einer seiner Gläubiger den Verkauf der Fayencefabrik: Sie wird für 24 100 Francs an Nicolas Aubry verkauft, der sie seinem Schwager Adelphe Muller zur Verwaltung übergibt. Letzterer wird Bürgermeister von Raon-l'Etape und später Generalrat. Die Steingutfabrik beschäftigt 35 bis 50 Arbeiter; es werden Geschirr, Phantasieobjekte zur Dekoration und in den letzten Jahren des Unternehmens Kachelöfen hergestellt.

Muller arbeitet ab 1878 mit Emile Gallé zusammen, um bestimmte Modelle herzustellen. In der Fabrik wird ein eigenes Atelier eingerichtet. Gallé bringt dort seine eigenen Maler und Dekorateure unter. 1894 zerstört ein Brand die Fayencefabrik; ein großer Teil der Gebäude wird zerstört. Zwei Jahre später wird beschlossen, das Unternehmen endgültig zu schließen.

Quellen

Saint Dié 2010: Catalogue de l’exposition : La faïencerie de Raon-l'Etape. 1849-1898. D'Adelphe Muller à Emile Gallé, La société des amis de Bibliothèque et du Musée de Saint-Dié-des-Vosges, Saint-Dié, 124 p.