Thibault

KE044 Faïencerie Thibault à Frauenberg

 

Faïencerie Thibault à Frauenberg

1785 - 1791

F-57200 Frauenberg
Burg Frauenberg

Fayence, Pfeifenton


Emile Decker


1785 gründete Jean Thibault im Schloss Frauenberg in der Nähe von Sarreguemines eine Fayencefabrik. Später schloss er sich mit Investoren zusammen: 1788 mit Henri Kayser, einem Kaufmann aus Trier, und 1789 mit Nicolas Villeroy, Vertriebsleiter der Salinenverwaltung in Saint-Avold.

Die Zahl der Arbeiter beträgt 1786 insgesamt 23, davon sind 12 Hilfsarbeiter. Die Produktion wird in der Region verkauft, aber auch in Versailles, wo Thibault ein Depot unterhält, in Paris und in Besançon. Im Jahr 1789 brennt dir Fayencerie  38 Mal mit Holz und stellt 45 600 Stücke her. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Tafelgeschirr. Thibault beantragt den Titel einer königlichen Manufaktur, der ihm jedoch nicht gewährt wird.

Zeitzeugenberichten zufolge scheint es, dass der Verkaufspreis für die Produktion hoch ist. Pierre Villeroy erklärt seinem Bruder: "Ich bin seit zwei Tagen aus der Hauptstadt zurück ... ich muss dir zu deinem Besten sagen, dass sie [die Fayence] zu teuer ist und zwar um ein Vielfaches, um die Konkurrenz der englischen Fayence zu unterstützen, die zwar weniger schön ist, aber aufgrund ihres Preises bevorzugt wird."

Die Teilhaber beschließen, ihr Geschäft im August 1791 nach Vaudrevange (Wallerfangen/Saar) zu verlegen.

 

Quellen


Adler, Beatrix 1995: Wallerfanger Steingut, Sarrebruck, 2 vol.

Hiegel, C. 1977: Les Faïenceries de Frauenberg et de Sarreguemines, Les Cahiers Lorrains t. 37, p. 121-150.