Reinhold Hanke

KE161 Fabrik Reinhold Hanke

Fabrik Reinhold Hanke

1864 - 1938

D-56203 Höhr-Grenzhausen

Künsterlisches Steinzeug

Briefkopf der Fabrik Reinhold Hanke
Quelle: Heimatmuseum Hillscheidt
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Emile Decker

1864 ließ sich der aus Böhmen stammende Keramiker Reinhold Hanke in Höhr nieder und gründete ein Unternehmen für Kunst- und Zierkeramik, der Firmenname trägt den Untertitel "Fabrik altdeutscher Steinzeug-Gefäße.".

Der Künstler lässt sich von deutschem Steinzeug der Renaissance inspirieren und produziert Interpretationen davon in blauem oder braunem Salzsteinzeug in der Tradition des Westerwalds. Dies ist Teil des Historismus, der den Geschmack im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts beeinflusst.

Das Unternehmen nahm an Weltausstellungen und internationalen Ausstellungen teil, insbesondere an den Ausstellungen in Wien (1873), Philadelphia (1876, Bronzemedaille) und Paris (1900).

Reinhold Hanke starb 1886 im Alter von 47 Jahren; seine Frau und seine Kinder führten das Geschäft weiter. In einem Werbetext von 1888 gibt das Unternehmen an, dass es 100 Arbeiter beschäftigt, darunter etwa 20 Dreher, und dass es vier Öfen besitzt.

Krug, Fabrik Reinhold Hanke
Foto: ©  Heimatmuseum Hillscheidt
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Rechnung, Fabrik Reinhold Hanke
Quelle: Heimatmuseum Hillscheidt
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Während des Krieges 1914-1918 läuft das Unternehmen mit älteren Arbeitern auf Sparflamme; es hat große Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Kohle, Glasuren und Farben.

Die Herstellung von dekorativem Steingut wird auf Eis gelegt. Am Ende des Krieges werden die Dekore sogar geächtet.

Das Ende der Kämpfe beendete die Versorgungsschwierigkeiten nicht. Die Städte Höhr und Grenzhausen werden zwischen Dezember 1918 und Mai 1919 von 3 000 amerikanischen Soldaten besetzt, die sich unter anderem in der Fabrik niederlassen.

In der Nacht vom 1. auf den 2. August 1921 bricht in einem an die Firma Hanke angrenzenden Betrieb ein Feuer aus, das auf die Werkstätten übergreift und die meisten Gebäude und Gipsformen zerstört. In den folgenden Jahren erholte sich die Manufaktur nicht mehr.

August Hanke, der 1886 die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte, setzte bis zu seinem Tod im September 1938 eine kleine Produktion von handgedrehten Stücken fort, die Hanke selbst dekorierte.

Teller, Fabrik Reinhold Hanke, 1870/80
Foto:
© Heimatmuseum Hillscheidt external link

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Externe Links


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industrie.lu: Faïenceries et Poteries de grès au Luxembourg external link