Braine-le-Comte

GK070 Braine-le-Comte

Werk Braine-le-Comte

Verreries-Gobeleteries de Braine-le-Comte

1905-1975

Trinkgläser, Halbkristall



Die "S.A. Verreries-Gobeleteries de Braine-le-Comte" wurden 1905 gegründet. Die einst bedeutende Glashütte lag in der Nähe des Bahnhofs und verfügte über einen Gleisanschluss, was die Belieferung mit Kohlen und Rohmaterialien erleichterte.

Die Glashütte konzentrierte sich zunächst auf die manuelle Herstellung von Trinkgläsern, die u.a. nach Großbritannien, Kanada und in die Schweiz exportiert wurden. Im Laufe der zeit verlegte man sich auf die Fertigung wertvoller, dekorierter und gravierter Glasservices. Spezialität war u.a. eine dauerhafte Vergoldung.

Um 1930 wurden mit 400 Beschäftigten jährlich rund 7,5 Mio. Teile produziert. Im 2. Weltkrieg konzentrierte man sich auf die Herstellung von Gebrauchsgefäßen, insbesondere Einmachgläser.



Nach dem 2. Weltkrieg gestaltete sich der Neubeginn schwierig. Das Unternehmen litt unter Einfuhrkontingentierungen und verlor eine Reihe traditioneller Kunden. 1949 beschäftigte man nur noch 25 Arbeiter an einem Ofen mit drei Schmelztiegeln und stand kurz vor der Schließung.

Dank einer Neuorientierung unter neuer Leitung konnte die Zahl der Schmelztiegel wieder auf 17 erhöht werden, in den späten 50er Jahren prosperierte das unternehmen wieder, es wurden bedeutende Investitionen vorgenommen. In dieser Zeit wurde eine Allianz mit der Cristallerie Val-Saint-Lambert eingegangen, die in Braine-le-Comte Halbkristall produzieren ließ, das später das VSL-Etikett bekam.

1964 wurden wieder 150 Arbeiter beschäftigt. Die Blüte war jedoch nicht von langer Dauer; im Zuge der durch die Ölkrise ausgelösten Wirtschaftskrise musste das Unternehmen 1975 die Tore schließen.

 

Quellen


Paquet, P., A.-F. Canella & G. Warzée-Lammertyn 1994: Le patrimoine industriel de Wallonie, Liège
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