Dondelinger

KE028 Faïencerie Dondelinger in Echternach


Faïencerie Dondelinger in Echternach

1798 - 1878

L-6401 Echternach

Feinsteingut

Faïencerie Echternach um 1840 (ehem. Abtei St. Willibrord)
Quelle:
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Emile Decker

1797 gründet Jean-Henri Dondelinger in Echternach, innerhalb der Mauern einer Abtei, die auf Erlass von Kaiser Joseph II. von Österreich geschlossen worden war, eine Manufaktur. Er installiert vier Öfen in der Kirche, ein Turm des Bauwerks dient als Schornstein für einen der Öfen. 1816 beschäftigt das Unternehmen 100 Arbeiter.

Am 23. Oktober 1816 stirbt Jean-Henri Dondelinger, und sein Sohn Jean-Henri II. übernimmt seine Nachfolge, eine Zeit lang unterstützt von seinem Schwager Jean-Gaspard Muller. Doch die Manufaktur wird schnell zweigeteilt:

Dondelinger gehört nun der westliche Teil des Klosters und Muller der östliche. Die beiden Unternehmen stellen 1820 in Gent und 1825 in Harlem aus.

Fabrikstempel der Faïencerie Dondelinger in Echternach, Musée de Virton
Foto: © Christian Thévenin

Teller der Faïencerie Dondelinger in Echternach, Musée de Virton
Foto: © Christian Thévenin 

Teil Muller
Muller stirbt 1836 (23.4.1836), und Jean-François Boch kauft die Fabrik mit Hilfe der „Société d’Industrie luxembourgeoise“ auf. Er lässt neue Öfen installieren. 1843 wird die Produktion eingestellt: Die „Société d’Industrie luxembourgeoise“ verkauft die Manufaktur an die luxemburgische Regierung, die sie in eine Kaserne umwandelt.

Teil Dondelinger
Dondelinger besitzt zwei Öfen, er stellt die Aktivitäten 1840 ein. 1845 wird der Teil Dondelinger an Jacques Lamort vermietet, einen Drucker in Luxemburg. Nach dem Tod von Jean-Henri II. Dondelinger im Jahr 1850 kauft Jacques Lamort die Steingutfabrik auf; 1856 tritt sein Sohn Charles seine Nachfolge an; 1857 beschließt dieser eine weitere Manufaktur auf lothringischem Boden in der Stadt Sierck zu gründen.

Er lässt 1862 zwei neue Öfen im Garten der Klosterscheune bauen. Sein Unternehmen beschäftigt zu dieser Zeit 69 Arbeiter. Als Charles Lamort beschließt, Echternach zu verlassen, übernimmt Jean-Henri Dondelinger III. die Leitung der von seinem Großvater gegründeten Fabrik. Er wird sie bis 1874 leiten.

Jean Zens (22.4.1832 Eich – 14.2.1916 Rollingergrund) und sein Bruder Pierre (29.7.1831 Heilbronn – 30.1.1878 Echternach) gründen mit Hilfe des Malers Kunz ein Unternehmen für Keramikmalerei. Sie kaufen in Limoges oder in Mettlach Porzellan oder weißes Steingut, um es zu verzieren. 1885 verlagern sie ihre Aktivität nach Luxemburg-Stadt.

Neben den Steingutfabriken entwickeln in der Stadt auch Töpfer eine bedeutende Aktivitäten, wie zum Beispiel die Familie Zimmer. Hippolyte Génin gründet 1874 eine Töpferei.

Die Ziegelbrennerei Haller lässt 1878 verkünden, dass sie ihren Kunden Töpferwaren anbieten möchte. Die Töpferei und Ziegelbrennerei Trierweiler produziert Ende des 19. Jahrhunderts Ziegel in der rue de Diekirch an einem Ort namens „Oben-den-Fahr“; um 1893 baut Nicolas Tries, der die Aktivität fortführt, das Unternehmen aus.

„Selm frères“ produziert seit Beginn des 20. Jahrhunderts Keramikgeschirr und Haushaltskeramik, aber auch Gartenkeramik. Emile Selm stirbt 1961, sein Unternehmen wird von seiner Witwe Marthe bis 1971 weitergeführt.

Echternach mit der Faïencerie im Vordergrund, 1910 (Auszug der Postkarte: O. Schleich Nachf., Dresden 5479; coll. jmo
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Quellen


Genard, Guy, Ressemblance et différences dans les manufactures belgo-luxembourgeoises de terres de pipe des XVIII et XIXe siècles. Volume I. Les décors „Bouquets“ et „Trèfle“, Liège, 2004, 160 p

Marien-Dugardin A.M.,  Faïences fines,  Musées Royaux d’Art et d’Histoire, Bruxelles, 1975, 276 p.

Wilhelm, Frank « Faïences et porcelaines peintes d'Echternach », Hémecht. Revue d'histoire luxembourgeoise, n° 3, 1988, p. 331-399

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Externe Links


industrie.lu : Faïenceries et Poteries de grès au Luxembourg external link

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