Républicain Lorrain
Le Républicain Lorrain
Patrick Wiermer
Quellen | Links |
Die Großregion auf mikrolokaler Ebene Die Auflage ging im Vergleich zum Vorjahr um rund 3.600 Exemplare (-2,2 %) zurück. Der Républicain Lorrain erlebte 2007 ein schwieriges Jahr. Die Zeitung wurde im März des Jahres von der Gründerfamilie Puhl-Démange an die Crédit Mutuel Centre Est Europe verkauft. Unter dem neuen Chefredakteur Jean Marc Lauer und dem neuen Generaldirektor, dem Banker Pierre Wicker, erfuhr das Blatt eine Änderung der Redaktionsstrukturen. Aus ursprünglich elf wurden im Februar 2008 sieben Lokalredaktionen, indem die Redaktionen Metz, Hagondange und Vallée de l'Orne zu "Metz et Vallée de l'Orne", Thionville und Hayange zu "Thionville-Hayange" sowie Briey und Longwy zu "Meurthe-et-Moselle-Nord" zusammengelegt wurden. Daraus dürften sich in Zukunft auch andere nachrichtengeografischen Perspektiven des Blattes ergeben. |
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Le Républicain Lorrain
http://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157/re185#sigProId82224a7936 |
Die Ausrichtung des Blattes ist vor allem lokal, das spiegelt sich auch in der relativ hohen Anzahl von Lokalredaktionen wieder (2004 waren es gar 20, im Untersuchungszeitraum zehn, seit Februar 2008 sieben). Die Lokalteile nehmen auch den meisten Platz im Blatt ein. Berichtet wird auch über kleinste lokale Ereignisse, die in den anderen Vergleichszeitungen wohl kaum Platz gefunden hätten. 1. Mantel: Titel, Politik, Economie, France et monde |
Der Républicain Lorrain hat von allen Zeitungen die meisten Nennungen zu Orten aus dem angrenzenden Ausland. 812 Meldungen verteilen sich auf 592 Artikel über 107 Orte und Städte. Die Nennungen verteilen sich zum größten Teil entlang eines Grenzsaums von etwa 20 Kilometern Breite auf wallonischer, luxemburgischer, saarländischer und pfälzischer Seite ausgehend von Virton bis nach Zweibrücken. Der südliche Teil der Wallonie (mit Ausnahme der belgisch-lothringischen Grenzregion) findet kaum eine nachrichtentechnische Betrachtung. Lediglich im Norden, entlang des dichter werdenden Siedlungsgürtels von Mons bis Lüttich, nehmen die Meldungen wieder deutlich zu. |
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Verteilung der Meldungen aus der Großregion nach Themenhttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157/re185#sigProIdd594605d47 |
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Verteilung der Meldungen aus der Großregion nach Lokalressortshttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157/re185#sigProId995344047d |
Verteilung der Lokalmeldungen Auf der einen Seite: das Dreiländereck Lothringen-Luxemburg-Wallonien, wobei sich das Gebiet der höchsten lokalen Erfassung eng an die Grenze "schmiegt". Arlon und Luxemburg sind nicht nur rein lokale Zentren, stattdessen kommen kleinere Grenzstädte wie Virton, Aubange, Differdange und Rumelange hinzu. Es entsteht ein enger Gürtel der Berichterstattung, der in etwa zehn Kilometern parallel zur wallonisch-lothringischen und luxemburgisch-lothringischen Grenze verläuft. |
Auf der anderen Seite: An der saarländischen Grenze erstrecken sich die auf lokaler Ebene am meisten betrachteten Städte entlang und westlich der Saar (Überherrn). Auffällig ist auch, dass die starke lokale Erfassung auch noch weit in das Saarland – bis ins dünnbesiedelte Nord/Nordwestsaarland - hineinragt. Gerade von den kleinen Grenzstädten wird im Zusammenhang mit den Themen "Soziales", "Sport" und "Erholung/Freizeit" berichtet. Besonders oft sind darunter lokale interkommunale Initiativen vertreten. Weitere häufige Themen: Spielertransfers zwischen verschiedenen auch kleinen Fußballklubs jenseits der Grenzen oder Wandergruppen, die entweder mit Gruppen aus den anderen Ländern wandern oder Ausflüge in das benachbarte Grenzland anbieten. Durch seine mikrolokale Ausrichtung bildet der Républicain Lorrain also im besonderen Maße die alltägliche Grenzüberschreitung der Grenzbewohner ab. |
Verteilung der "Service"-Meldungen Doch im Wesentlichen lässt sich eine Grenze ziehen, hinter der – vom lothringischen Standpunkt aus – die Intensität des "Service"-Anteils zunimmt. Diese Grenze verläuft nördlich von Luxemburg und Remich, führt dann ins Saartal bis nach Saarbrücken und von der saarländischen Landeshauptstadt über Zweibrücken nach Pirmasens. |
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Le Républicain Lorrainhttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157/re185#sigProId549df7a3e1 |
Jenseits dieser Grenze, also ganz Wallonien (auch Teile des Südzipfels), der Norden Luxemburgs, das Saarland östlich des Saartals sowie die Westpfalz außer Pirmasens, Zweibrücken und Trier, nimmt der relative Anteil der "Service"-Meldungen an den Gesamtnennungen zu. Kurzum: Letztgenannte Teile haben zunehmend nur noch touristische oder sportbezogene Bedeutung, welche somit tendenziell die Nachrichtenperipherie für den Républicain Lorrain darstellen. |
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Verteilung der Meldungen aus der Großregion in den Mantelressorts
http://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157/re185#sigProId8ef6e55794 |
Verteilung der "Störungs"-Meldungen Der Républicain Lorrain möchte seine Leser darüber hinaus nicht nur über die Arbeitsmarktsituation im Nachbarland informieren, sondern auch über die verkehrstechnischen Anbindungen. So tritt das Thema "Verkehrsprobleme" im Dreiländereck noch häufiger auf: zum Beispiel in Arlon (drei von fünf Störungsmeldungen), Esch (fünf von fünf Störungsmeldungen) und Aubange (zwei von zwei Störungsmeldungen). |
Für Wallonien zeigt sich ein ähnliches Bild. Im Südostzipfel der Region wird wie erwähnt verstärkt über Verkehrsprobleme berichtet. Orte aus dem Mittelteil sowie aus großen Teilen des Nordwestens werden gar nicht genannt. Von hier dürfte es nur Störungsmeldungen geben, wenn gewisse Sensationsaspekte vorliegen oder die Orte in Zusammenhang mit allgemeineren politischen Krisen stehen. Eine derartige Tendenz lässt sich im äußersten Norden der Region gut erkennen: Es wird über Waterloo (100 % Störungsmeldungen) im Zusammenhang mit der Aufarbeitung des Erbes der napoleonischen Kriege gesprochen, über Huy (100 % Störungsmeldungen) und Lüttich (zwei von 13 Gesamtmeldungen) im Zusammenhang mit allgemeiner "Arbeitslosigkeit" in der Region. Die Störungsmeldungen über Saarbrücken (elf von 147 Gesamtmeldungen) verteilen sich recht gleichmäßig über alle Kategorien. Das entspricht der großen Themenvarianz, mit der über die saarländische Landeshauptstadt geschrieben wird.Im Bereich westlich des Saartals und nördlich der Blies zeichnen sich Tendenzen einer Nachrichtenperipherie ab. Lebach und Saarwellingen rücken ausschließlich durch Störungsmeldungen in den Blickpunkt der Zeitung. |
Lokale und regionale Zentren Das Ergebnis deutet auch auf die akute Stahlkrise in Thionville und Umgebung hin. Der Stahlkonzern Arcelor-Mittal mit Hauptsitz in Luxemburg Stadt ist Eigentümer der Stahlwerke in Thionville. |
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Esch – lokales und regionales Kulturzentrum Dabei ist Esch vor allem durch die Rockhal mit ihren Großevents und Konzerten internationaler Künstler ein überregionaler Anziehungspunkt. Überregionale Kulturereignisse fallen dabei auch in die Ressorts "Région" und "Metz", die mit 11 bzw. 9 Meldungen zu Buche schlagen. Auf lokaler Ebene entfallen die meisten Meldungen auf das grenznahe Ressort "Longwy". Dort entfallen die Nennungen zu etwa gleichen Teilen in die Themen "Sport", "Produktion /Arbeit" und "Soziales". |
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Meistgenannte Orte aus der Großregion: Verteilung nach Themen
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Arlon – lokales Zentrum Die Themenvarianz, mit der über Arlon geschrieben wird, ist recht hoch (sechs Themenfelder), jedoch gibt es klare thematische Tendenzen: Die "Service"-Meldungen stellen rund die Hälfte der Gesamtnennungen, dazu kommen nochmal zwölf Nennungen im Bereich "Erholung/Freizeit" – viele Einträge davon entfallen auf Veranstaltungshinweise in Arlon. Die Stadt stellt also vor allem ein lokales Ausflugs- und Kulturzentrum für den Grenzraum dar. |