Medienwahrnehmung
Wahrnehmung der Großregion in den Medien (Überblick)
Patrick Wiermer (2010)
Quellen | Links |
Wie wird die Großregion jenseits der Grenzen von den Medien wahrgenommen? Am Beispiel der wichtigsten regionalen Tageszeitungen wird untersucht: Was sind für die Medien Nachrichten-Zentren, was informationelle Peripherien in den Nachbarregionen? Welche Themen sind dabei dominant? Die Karte basiert auf den Ergebnissen einer im Jahr 2008 angefertigten Diplomarbeit im Fach Kulturgeografie an der Universität des Saarlandes.
Die Medienlandschaft der Großregion ist vielfältig. Jede der Teilregionen besitzt eine vorherrschende Zeitung, in der die Region zumindest als eigener Lokalteil vertreten ist. Die Zeitung ist aufgrund ihrer speziellen Lesegewohnheiten, der gewachsenen Leserstrukturen und ihrer vermittelnden Stellung inmitten der Informationsnetze (Agenturen, Korrespondenten) zwischen Leserinteresse, journalistischem Selbstverständnis und Informations(des)interesse von wirtschaftlichen und politischen Eliten das wichtigste "Fenster zur Welt". Auch das Internet und die wirtschaftlichen Probleme der Verlagshäuser konnten dieser Position noch nicht viel anhaben. Die Zeitung schafft ein Weltbild, das keine politischen Grenzen kennt. |
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Der "Républicain Lorrain" ist mit einer Auflage von rund 155 000 Exemplaren die in Lothringen meistgelesene Zeitung nach dem überregionalen "Est-Républicain"http://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157?task=view&id=937#sigProId0a75eab772 Quelle: Républicain Lorrain |
Die Grenzen der Berichterstattung richten sich vornehmlich nach der auch räumlich zu verstehenden Frage: "Was ist für die Leser nah?" Hierbei spielen kulturelle, sprachliche und informationelle Barrieren die entscheidende Rolle. In allen sechs Teilregionen der Großregion wurden Regionalzeitungen analysiert, in denen eine grenzüberschreitende Berichterstattung aufgrund des Verbreitungsgebietes zu erwarten war. Mit Ausnahme des Trierischen Volksfreundes handelt es sich auch um die auflagenstärksten Zeitungen der jeweiligen Region. Im Einzelnen: das Luxemburger Wort (Luxemburg), die Saarbrücker Zeitung/Pfälzischer Merkur (Saarland/Zweibrücken), der Trierische Volksfreund (Rheinland-Pfalz), Le soir (Wallonien), Grenz-Echo (Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens) und Républicain Lorrain (Lothringen). |
Insgesamt wurden rund 15 000 Artikel aus dem Januar 2008 über die digitale Archivsuche ausgewertet. Ergänzt wurde die Arbeit mit Interviews mit leitenden Redakteuren, die ihre Wahrnehmung der Großregion aus praktischer Sicht beschreiben und alltägliche Probleme bei der grenzüberschreitenden Berichterstattung schildern.
Theoretische und methodische Grundlagen Methodisch lehnt sie sich an die Nachrichtengeografie an, einen in letzter Zeit ein wenig vernachlässigten kommunikationswissenschaftlichen Ansatz. |
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Das Luxemburger Wort erreicht mit einer Auflage von rund 75 000 Exemplaren täglich rund 47,1 % der Leser in Luxemburghttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157?task=view&id=937#sigProId519ce0cb98 Quelle: Luxemburger Wort |
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Die "Saarbrücker Zeitung" erreicht mit einer Auflage von etwa 165 000 Exemplaren rund 500 000 Leser. http://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/me157?task=view&id=937#sigProId5266ed1881 Quelle: SZ |
Die Nachrichtengeografie hat ihre Wurzeln in der Diskussion um die new world information order in den 60er Jahren, die von den Ländern des postkolonialen Afrikas angestoßen wurde. Sie zielt darauf ab informationelle Ungleichheiten und die Bildung von Stereotypen ("Afrika wird nur bei Katastrophen wahrgenommen") in den westlichen Medien aufzuzeigen. Weiterentwickelt wurde die Nachrichtengeographie von Klaus Kamps (1998). Dieser Ansatz bietet sich an, um Zentren und Peripherien in der medialen Wahrnehmung der Großregion herauszuarbeiten. |
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