Forêt de Darney
Glas- und Kristallerzeugung im Forêt de Darney
Eva Mendgen
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Schon im ausgehenden 14. Jahrhundert sollen sich die ersten Glasmacher aus den großen Glasmacherzentren Europas – Böhmen und Flandern – in den dichten Wäldern der Vogesen angesiedelt haben. Der Forêt de Darney in der Vôge im Süden des heutigen Départements Vosges gilt als Ursprungsregion der Glaserzeugung in Lothringen und damit auch in der Großregion. Bei den Glasmachern handelte es sich im Wesentlichen um die Familien Hennezel, Thiétry, Thysac und Bisval. Die frühen staatlichen Wirtschaftförderungsmaßnahmen versprachen den Glasmachern zahlreiche Privilegien, wie zum Beispiel den Freispruch von der Leibeigenschaft, den Status als Glasadelige (Gentilshommes-verriers), eine Reduktion der Steuerabgaben und vor allem den Zugriff auf die notwendigen Rohstoffe, insbesondere das in enormen Mengen benötigte Brennholz. Niederlegt wurden diese Privilegien in der vom Herzog von Kalabrien und Lothringen aufgestellten "Charte des Verriers", die von 1369 bzw. 1448 und 1469 überliefert ist. |
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Verreries de Clairey, gegründet 1555http://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/lo110/fo554#sigProIdad6908b5f9 Quelle: Pressglas-Korrespondenz 2006-2 |
Die Kunst des Glasmachens wurde stets nur vom Vater an den Sohn weiter gegeben, so dass sie in den Familien blieb, es entstanden regelrechte "Glasmacherdynastien". Die Kunst Glas zu machen breitete sich von der Vôge zunächst am Nordrand der Vogesen, dann über ganz Lothringen und in die benachbarten französischen Regionen, an die Saar und bis nach Wallonien aus. Die frühen Glashütten waren meist wandernde Hütten, die ihren Standort verlegten, sobald das reichlich benötigte Brennholz in ihrem Umkreis knapp wurde. Die Anfang des 15. Jahrhunderts gegründeten Glashütten von Hennezel, Bisval (Briseverre), les Auffans und Jacob (Henricel) sind die frühesten konkret bekannten Glashütten im Forêt de Darney. Die frühesten, von Rodier (1909) mit einem konkreten Gründungsjahr benannten Glashütten entfallen auf das späte 15. Jahrhundert; es handelt sich um die Verrière de la Fontaine Saint-Vaubert (1475), die Verrière de Lichécourt (1487), die Verrière Thiétry (1494) sowie die Verrière de Regnévelle (1496). |
Die erste Blütephase der Glashütten im Forêt de Darney dauerte bis zum 30jährigen Krieg, während dem die meisten verschwanden. Die zweite begann mit der Neuansiedlung von Glasmachern im 18. Jahrhundert, begleitet von den Fördermaßnahmen der jeweils Herrschenden. Heute findet man im Forêt de Darney noch ein kleines Museum in Hennezel-Clairey sowie einige Baudenkmäler, etwa Schlösser von Glasadeligen, wie zum Beispiel das Manoir du Lichécourt in Relanges. |
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Museum für Glaserzeugung und frühe Waldwirtschaft, Hennezel-Claireyhttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/lo110/fo554#sigProId5f415737da |
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Centre international d'art verrier (CIAV), Meisenthal (2) (frz.)
Maison du verre et du cristal, Meisenthal
Maison du verre et du cristal, Meisenthal (frz.)
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