Marx Filz
TE418 J.J. Marx Filz AG
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J.J. Marx Filz AG? - laufend D-67466 Lambrecht
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Der ehemalige Wasserturm der J.J. Marx Filz AG Foto: S. Edelblutte, CERPA 2011 |
Simon Edelblutte
Lambrecht (Pfalz) nahm Ende des 16. Jahrhunderts wallonisch-kalvinistische Weber auf, die aus Verviers flohen, wo unter spanischer Herrschaft die religiöse Unterdrückung tobte. Lambrecht profitierte von dem reichlich vorhandenen qualitativ hochwertigem (nicht-kalkhaltigem) Wasser und den Hängen am Rand der Haardt, die sich ideal für die Nutzung der Wasserkraft eigneten. Begünstigt durch den Kurfürsten der Pfalz, der ihnen ein ehemaliges Kloster zur Verfügung stellte, entwickelten sie die Tuchherstellung in Lambrecht, die von vielen Handwerkern nachgeahmt wurde. Im 19. Jahrhundert gelang es der Textilindustrie nicht immer, den Wendepunkt der Industrialisierung zu überwinden, und viele Unternehmen mussten schließen. Aber einige, wie z.B. J.J. Marx, schafften es, sich weiterzuentwickeln, indem sie ihre Produktion bereits im 19. Jahrhundert von Geweben über Filz- bis hin zu Filtergeweben diversifizierten. Filz war für die in der Region blühende Papierindustrie von wesentlicher Bedeutung und seine Produktion löste schnell die in den 1960er Jahren aufgegebene Stoffproduktion ab. Heute beschäftigt das Werk rund 50 Mitarbeiter und setzt eine mehr als 400-jährige industrielle Tradition an einem zentralen Ort fort, an dem Teile des industriehistorischen Erbes erhalten blieben. |
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Das Werk der J.J. Marx Filz AG http://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/te661/rh666/ma1220#sigProIdb778505d0c Foto: S. Edelblutte, CERPA 2011 |
Der ehemalige Wasserturm der J.J. Marx-Fabrik (Foto oben), eine Kopie eines italienischen Schlosses in Triest, wurde 1885 direkt neben dem Bahnhof und unweit der Fabrik errichtet. Es wurde später von einer Bibliothek, dann von 1928 bis 1960 von der Post genutzt; in Lambrecht ist der Turm "alter Postturm" bekannt. Als die Nutzung des Turms dann aufgegeben wurde, wurde er in den 1980er Jahren von der Gemeinde unter Denkmalschutz gestellt und restauriert. Er wurde 1998 von einem privaten Investor gekauft, der sich der Jagd verschrieben hat und den Turm in "Jagdturm" umbenannte. Er bleibt eines der emblematischen Denkmäler Lambrechts. |
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