Chambrette Luné.
KE009 Manufacture Chambrette
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Manufacture Chambrette1731-1981 F-54300 Lunéville Fayence, Feinsteingut, kunstvolles Feinsteinzeug |
Teller aus Feinsteingut mit gedrucktem Dekor, Mitte des 19. Jh., Lunéville, Privatsammlung Foto: © Christian Thévenin |
Emile Decker
1731 erhielt Jacques Chambrette die Erlaubnis, in Lunéville in der Rue de Villers eine Fayencefabrik zu eröffnen. Er stellte Fayence mit Scharffeuerfarben-Dekor her. 1749 erhielt er die Erlaubnis, Pfeifenerde herzustellen und erhielt den Titel Manufacture Royale. Im Jahr 1753 beschäftigte der Betrieb 200 Arbeiter. 1758 gründete Jacques Chambrette einen Betrieb auf französischem Territorium in Saint Clément, um die hohen Zölle zwischen Lothringen und dem Königreich Frankreich nicht zahlen zu müssen. Er starb noch im selben Jahr. 1763 konnten sich seine Nachfolger Gabriel Chambrette und Charles Loyal nicht einigen, sodass ersterer Lunéville behielt und letzterer die Manufaktur in Saint Clément kaufte. Pfeifenerde machte in den 1760er Jahren 65 % der Produktion aus. Im Jahr 1763 besaß die Fayencefabrik neun Öfen, aber ihre finanzielle Lage verschlechterte sich und Charles Royal kaufte sie 1772. Ihm gelang es nicht, die Situation zu verbessern, und 1778 hatte sie nur noch etwa 30 Arbeiter. |
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Marke Ende des 19. Jh., Lunéville, private Sammlunghttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/ce959/lo1166/cl1102?task=view&id=2338#sigProIdd28ea0f53d Foto: © Christian Thévenin |
1786 wurde die Manufaktur für 30 200 Livres an Sébastien Keller und Alexandre Cuny verkauft; Cuny verkaufte seine Anteile ab 1791 schrittweise an Keller. Einige Zeit lang leitet Keller die Fayencefabrik in Lunéville allein, ab 1812 wird er dabei von seinem Schwiegersohn Charles-Nicolas Guérin unterstützt. So wurde der Firmenname in "Keller et Guérin" geändert. Die Qualität der Produkte wird auf nationaler Ebene bei Kunst- und Industrieausstellungen anerkannt. |
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Fayence-Teller mit Muffelfarben-Dekor, Ende des 18. Jh., coll. und © Foto: Ville de Verdun, Musée de la Princerie
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1830 stirbt Sébastien Keller und seine Kinder treten seine Nachfolge an. Die Produktion seiner Fayencerie wird in Frankreich, der Schweiz und Belgien abgesetzt, die Zahl der Arbeiter beläuft sich auf 250 Personen. Nach 1871 profitierte die Faïencerie Keller et Guérin von der Tatsache, dass Saargemünd zu Deutschland gehörte und die dortige Fayencerie durch hohe Zölle vom französischen Markt getrennt war. Im Jahr 1878 wurde das Kapital des Unternehmens auf 1 992 000 Francs geschätzt, eine Summe, die in zwölf Anteile aufgeteilt wurde. 1888 erreichte es die Summe von 2 292 000 Francs. Im Jahr 1892 kaufte die Familie Keller Saint Clément. Die Zahl der Arbeiter stieg auf 1 300. Maurice de Ravinelle, ein ehemaliger Präfekt, übernahm die künstlerische Tätigkeit der Manufaktur. Man führte neue Techniken wie flammieren (? - flammés) ein und arbeitete mit einigen Künstlern der Schule von Nancy zusammen. Die künstlerischen Werke tragen damals die Signaturen von Ernest Bussière und Alfred Renaudin. Während des Ersten Weltkriegs wurden die Arbeiter mobilisiert, Lunéville lag an der Frontlinie, 17 Bomben fielen auf die Werkstätten. |
1920 wurde Charles Maurice d'Huart zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats ernannt und begann mit dem Wiederaufbau der zerstörten Gebäude. Ein 120 m langer Tunnelofen wird gebaut. Das Kapital wird von 16 000 auf 25 000 Francs erhöht. 1923 übergaben die Aktionäre von "Keller et Guérin" die Kontrolle über die Manufaktur an Edouard Fenal, den Besitzer der Fayencerie in Badonviller Badonviller. Gebrauchssteingut macht den Großteil der Produktion aus. Für die Herstellung der Dekore werden Schablonen und Sprays gewählt, die Farbverläufe ermöglichen. Fenal, der von Géo Condé unterstützt wird, stellt die Brüder Mougin ein, die mit der Leitung einer künstlerischen Werkstatt beauftragt werden. 1968 zerstörte ein Feuer die Gebäude der Fayencefabrik und einige Jahre später, 1981, wurde die Produktion eingestellt. |
Calame, C. 2009: Cyfflé, l’orfèvre lorrain de l’argile. Ses statuettes en Terre de Lorraine et les reprises par les manufactures régionales. Edition des Amis de la faïence ancienne de Lunéville, Lunéville, 188 p.
Grandjean, Marie-Ange 1983: Jacques Chambrette et la faïencerie de Lunéville, Mémoire de maîtrise, Université de Nancy II
Grandjean, Marie-Ange 1984: Une dynastie de faïenciers : les Chambrettes, Le Pays Lorrain 1984, n°2, pp ; 133-137
Héry, A. 1999: La faïencerie de Lunéville. 1786-1923. Les Keller et Guérin, Vesoul, 143 p.
Nancy Musée Historique Lorrain 1995: Catalogue Faïences de Lorraine 1720-1840, 250 p.
Noël, M. 1961: Recherche sur la céramique lorraine au XVIIIe siècle, thèse de doctorat, Nancy, 225 p.
Poncet, Pierre 2003: En pays lunévillois, l'histoire de la faïence au XXe siècle, Lunéville, 102 p.
Poncet, Pierre 2002: Saint Clément, Lunéville, une histoire de faïence Lunéville, 106 p.
Tardy 1976: Les Poteries et les faïences françaises, 3 vol., Ed. Tardy, Paris, 2ème éd.
Externe Links