La Trouche

KE007 Faïencerie de La Trouche

Assiette 18e siècle, Faïencerie de La Trouche

Faïencerie de La Trouche

Gegründet gegen 1791

F-88110 Raon l'Etape,
La Trouche

Fayence, emaillierte Pfeifenerde

Emile Decker


Ein ehemaliger Fayencemeister aus Pexonne, François Calot, erhielt 1791 die Erlaubnis, in La Trouche in der Nähe von Raon l’Etape eine Manufaktur zu errichten. Er stattete die Einrichtung mit zwei Öfen und einer Mühle aus. Nach dem Tod seiner Frau forderten deren Schwestern den Anteil der Verstorbenen, d. h. die Hälfte des Kapitals.

Da François Calot dies nicht geben konnte, wurde 1799 beschlossen, das Anwesen zu versteigern; die Fayencefabrik wurde an die Kaufleute Simon Barthélémy und Charles-Maurice Dubraz verkauft, die sie vier Jahre später an Louis-Goéry Vautrin abgaben. Im Jahr 1806 beschäftigte er 12 Arbeiter und verkauft 24 000 Stücke. Er stellt glasierte Pfeifenerde her, hauptsächlich Gebrauchsfayence, Tischobjekte, aber auch Vasen. Die wenig bekannte Produktion ist in Scharffeuerfarbe mit Landschaften, kleinen Häusern, rustikalen Blumen oder auch Vögeln bemalt.

Vautrin führte La Trouche bis zu seinem Tod im Jahr 1820. Seine Witwe, Marie-Thérèse Delong, überträgt die Leitung Joseph Malgras, einem Fayencehersteller. Dieser verlässt 1850 La Trouche, um seine eigene Manufaktur in Raon l’Etape zu gründen. Marie Thérèse Malgras übernimmt die Leitung der Fayencefabrik unter dem Firmennamen "Veuve Nicolas Vautrin" bis 1865, als sie sie an Félix-Ernest Petitmengin verkauft. 1866 zerstört ein Feuer die Fabrik. Nach dem Brand wird die Produktion nicht wieder aufgenommen.

Die Faïencerie de La Trouche stellte braune, feuerfeste Fayence und Zinnfayence her, die mit Scharffeuerfarbe bemalt wird. Die Dekore sind denen in Ostfrankreich gemeinsam: Blumen, Personen, Landschaften und kleine Häuser. Die verwendeten Marken: auf den braunen Erden die vertieften Initialen V & P / Trouche für Vautrin und Parisot; in kursiver Schrift und n vertieft La Trouche / M für Malgras; in einem Oval: Gérard / La Trouche.

 

Quellen


Coll. La Faïencerie de Raon l’Etape 1849-1898, Société des Amis de la Bibliothèque et du Musée de Saint-Dié-des-Vosges, Saint-Dié, 2010, 124 p.

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