Die Glashütte von Portieux (Verrerie-de-Portieux) ist eine der ältesten Lothringens. Sie geht auf eine unter Herzog Leopold von Lothringen nach dem 30jährigen Krieg 1690 in Tonnoy entstandene Glashütte zurück, deren Mitbegründer François Magnien 1705 schließlich in Portieux eine neue Glashütte errichten ließ.

Diese liegt im Wald von Charmes, etwa 4 km von den Ufern der Mosel entfernt. Bald schon entstanden hier zwei weitere Glashütten, in der ersten wurde Trinkglas hergestellt, in der zweiten Fensterglas, in der dritten Spiegelglas.

Im 19. Jahrhundert erfolgte schließlich ihr Zusammenschluss zur "Société des Verreries de Portieux", 1872 die Fusion mit Vallerysthal zur "Société des Verreries réunies de Vallerysthal et Portieux".

Bis 1905 expandierte das Unternehmen enorm, der Ort wuchs entsprechend, es gibt eine Schleiferei, ein Sägewerk, ein Elektrizitätswerk, Verwaltungsgebäude, eine Werkzeugwerkstatt, eine Mühle und einen Bahnhof. Zahlreiche Arbeitersiedlungen entstehen für die knapp 900 Beschäftigten.

Produziert wurden – und werden bis heute – vor allem Trinkservices und Trinkgläser aus einfachem Glas oder Bleikristall in einem komplexen Herstellungsprozess in Teams von bis zu zehn Glasmachern.

Seit den 1960er Jahren kämpft die Kristallerie um ihr Überleben, sie wechselte bis 1999 mehrfach den Besitzer und gehört heute zum Unternehmen "Faïencerie de Niderviller Faïence et Cristal de Portieux". Der Verkauf der Produkte erfolgt unter anderem in Vallerysthal.