Vallet

GK208 Vallet

Vallet & Cie.

1828 - 1886

F-57600 Forbach

Flachglas, Hohlglas


1828 gründete Charles-Louis Couturier in Forbach eine Glashütte zuer Herstellung von Fensterglas und Hohlglas. Ab 1840 gehörte sie Joseph Vallet und Frau, Sébastien Hercule Vallet, Adelaide Vallet, Louis Bonvalot, Jean-Joseph Parmentier und Joseph Sourd. Die Leitung der Verrerie Bonvalot et Vallet übernahm Sébastien Hercule Vallet.

1841 hatte die Glashütte 38 Beschäftigte und produzierte 210 t halb-weißes einfaches Fensterglas. Die Hütte verbrauchte 1 345 t Kohle von der Saar und 945 Festmeter Holz aus den Wäldern von Saargemünd. Der Sand wurde aus Hagenau bezogen, Soda aus Dieuze, Scherben, Kalk und Salze aus der Umgebung. Der größte Teil des Glases wurde in den benachbarten Départements verkauft.

1847 erhielt Vallet die Genehmigung zur Errichtung eines zweiten Schmelzofens, 1850 zur Errichtung einer 8-PS-Dampfmaschine. Bis 1857 war die Zahl der Beschäftigten auf 95 angestiegen. Die Produkte der Glashütte Forbach wurden 1855 auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt. 1857 produzierte die Glashütte Vallet & Cie. 480 000 Scheiben Glas, von denen ein Großteil nach Paris ging.

1865 wurde die Genehmigung für einen dritten Brennofen, einen Boétius-Ofen, beantragt. Die Hütte beschäftigte jetzt 18 Glaser und 70 Arbeiter. 1866 verzeichnet die Statistik neben 952 t Weißglas und 30,4 t Buntglas erstmals auch 27,8 t Glasröhren und -ziegel. Die Feuerung beruht jetzt hauptsächlich auf Kohle, Holz spielt keine Rolle mehr. Die Jahre vor dem deutsch-französischen Krieg waren die erfolgreichsten der Glashütte Forbach, 1866 wurde mit 124 Beschäftigten der Höhepunkt erreicht.

Mit dem Frankfurter Frieden von 1871 fand sich die die Hütte, die bisher hauptsächlich in Frankreich abgesetzt hatte, auf der deutschen Seite wieder und musste sich um neue Märkte im Deutschen Reich bemühen. Dort gab es bedeutende Konkurrenz, nach Frankreich erschwerten hohe Zölle den Absatz.  

Dazu kam mit dem Aufkommen der Siemens-Gasgeneratoren 1872 eine technische Neuerung, mit der sich besseres Glas bei erheblichen Energieersparnissen fertigen ließ. Für die notwendigen Investitionen fehlte das Geld, ebenso wie bei der Glashütte der Raspillers in Schoeneck, die 1882 aufgeben mußte.

1883 kamen Klagen der zwischenzeitlich rasch gewachsenen Forbacher Bevölkerung über die Rauchbelästigung dazu. Das führte dazu, das Vallet 1885 nur einen Brennofen erneuern konnte. 1886 wurde die Glashütte versteigert an die Gesellschaft Verein der Rheinischen Tafelglashütten mit Sitz in Saarbrücken. Dieser Kauf diente lediglich dazu, die Konkurrenz auszuschließen und führte am 7.11.1886 zur Schließung der Forbacher Glashütte und damit zum Ende der Glaserzeugung in Forbach.

Die Glasmacher, die keine Beschäftigung in den nahe gelegenen Glashütten an der Saar fanden, wanderten in andere Regionen aus.

 

Quellen


Cercle "Die Furbacher" 2006: La Verrerie de Forbach

 

Externe Links


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