Nordeifel
Naturpark Nordeifel
Michel Deshaies
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Der 1970 geschaffene Naturpark Nordeifel bedeckt liegt mit seiner verhältnismäßig kleinen Fläche von 433 km² vollständig in Rheinland-Pfalz. Er verlängert den nordrhein-westfälischen Nationalpark Eifel und den belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel. Diese drei Parks bilden gemeinsam den Deutsch-belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel mit einer Gesamtfläche von rund 2 700 km², eines der größten zusammenhängenden Schutzgebiete der Großregion nach den Naturparks Vogesen und Pfälzerwald. Der Naturpark erstreckt sich über zwei Verbandsgemeinden, den größten Teil der Verbandsgemeinde Prüm im Kreis Eifel-Bitburg und einen Teil der Verbandsgemeinde Obere Kyll im Landkreis Vulkaneifel. Physisch-geographisch gesehen bedeckt der Naturpark den gesamten Kamm der Schneifel, eines Quarzitriegels, der mit einer Höhe von bis zu 698 m die höchsten Punkte der Eifel neben den vulkanischen Erhebungen wie der Hohen Acht bildet. |
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Bevölkerung Die Bevölkerung des Parks konzentriert sich im Tal der Prüm, wo etwa ein Drittel davon lebt. Wichtigster Ort ist das Städtchen Prüm mit etwa 5 300 Einwohnern. Dagegen ist der Kamm der Schneifel oberhalb von 550 m vollständig bewaldet, während die Hochebene, die sich vom Westen der Schneifel bis an die belgische Grenze erstreckt, mit einer dünnen Bevölkerung in kleinen Dörfern nicht einmal 20 Einwohner/km² erreicht. |
Die Landschaften Die Hochebenen unterhalb des Schneifelkamms sind landwirtschaftlich genutzt, im Westen der Schneifel vorwiegend als Weideland, in ihrem Osten mehr als Ackerland. Die niedrigere östliche Ebene ist auch weniger feucht als die im Westen und bietet klimatisch bessere Bedingungen für den Pflanzenbau. Zu den jüngeren landschaftlichen Veränderungen im Naturpark ist die Einrichtung einiger Windparks zu nennen, zahlreich sind sie vor allem nördlich des Schneifelkamms in Richtung belgische Grenze. Es existieren dort bisher einige Dutzend Windenergieanlagen, insbesondere um die Dörfer Hallschlag, Ormont und Roth, wo die Windbedingungen auf dem etwa 600 m hohen Plateau besonders günstig sind. Von allen Naturparks der Großregion ist der Naturpark Nordeifel der einzige mit einer solch hohen Dichte von Windenergieanlagen. |
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Die Hochfläche im Westen des Naturparkshttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/no543#sigProId108fcbb612 Foto: © M. Deshaies 2010 |
Die großen landschaftlichen Einheiten zeigen abhängig von der Grobstruktur des Reliefs eine Folge von Nordost-Südwest verlaufenden Streifen. Es lassen sich drei Räume unterscheiden: - Der Westteil des Naturparks erstreckt sich über die Schieferebene der Eifel und bildet einen landwirtschaftlichen Raum, in dem das Weideland dominiert. Im Nordteil spielen die Windenergieanlagen eine wichtige Rolle. - Der Quarzitriegel der Schneifel mit nur mittelmäßigen Böden ist vollständig bewaldet. - Der Ostteil des Parks, der aus einer Hochebene von weniger als 500 m Höhe besteht, in die sich die Prüm und ihre Zuflüsse einschneiden, ist eine intensiv ackerbaulich genutzte Landschaft. |
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Der südliche Hang der Schneifelhttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/no543#sigProId1aefc73306 Foto: © M. Deshaies 2010 |
Ziele und Projekte des Naturparks Die Projekte des Parks betreffen hauptsächlich den Naturschutz und die Erschließung der Landschaft für den Tourismus. - Das Projekt Bioenergie Eifel will regionale Partnerschaften für die Erzeugung von Brennholz und Biomasse schaffen, um die Versorgung mit erneuerbarer Energie zu fördern. - Das Netzwerk Naturzentren fördert die Vernetzung der Naturzentren der Eifel, um die Qualität der Angebote zu verbessern, die zentrale Elemente des regionalen touristischen Angebots bilden. |
- Die Bekämpfung der Ausbreitung der Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) : Diese Pflanze, auch Riesen-Bärenklau genannt, ist eine bis zu 5 m hohe Pflanzenart, die sich in den letzten 15 Jahren in der Prümebene, insbesondere oberhalb des Stausees von Bitburg stark ausgebreitet hat. Sie verdrängt einheimische Arten und stellt bei Berührung eine Gefahr für den Menschen dar, da ihr Pflanzensaft in Verbindung mit UV-Strahlung zu schweren Hautschädigungen (Verbrennungen, Ödemen, Karzinome), Fieber und Kreislaufkollaps führen kann. Nach einer Kartierung der Verteilung der Pflanze wurde ihre Bekämpfung mit mechanischen und chemischen Mitteln begonnen. |
- Das Projekt Nat’Our (Flusspartnerschaft Our) : In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Südeifel, dem belgischen Park Hohes Venn-Eifel und dem luxemburgischen Naturpark Our geht es um die Renaturierung der Our, die Verbesserung ihrer Wasserqualität und den Schutz der Biodiversität im Bereich des Wasserlaufes. - Schutz und Pflege von grenzüberschreitenden Tälern und Wasserläufen : Seit 1996 werden Untersuchungen zur ökologischen Bedeutung der Wasserläufe und der Flussterrassen unternommen, um Strategien zu ihrem Schutz zu entwickeln. - Landschaftsinterpretation im Deutsch-Belgischen Naturpark : Das von der Europäischen Union getragene Landschaftsinterpretationsprogramm sieht die Einrichtung von Informationsschildern entlang von Wander- und Radwegen vor, die Einrichtung von Aussichtspunkten, die Verbesserung der Information der Öffentlichkeit durch Prospekte und Karten, sowie die Entwicklung von Internetangeboten zur Sensibilisierung der Besucher für die Besonderheiten der Landschaften, um so ein neues touristisches Angebot zu schaffen. |
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Das Tal der Prüm und die landwirtschaftliche Hochfläche östlich des Schneifelkammshttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/no543#sigProIdb7f6006710 Foto: © M. Deshaies 2010 |
Belgischer Naturpark Hohes Venn-Eifel
Nordrhein-Westfälischer Nationalpark Eifel
Deutsch-belgischer Naturpark Hohes Venn-Eifel