Rhein-Westerwald
Naturpark Rhein-Westerwald
Michel Deshaies
Quellen | Links |
Der Naturpark Rhein-Westerwald wurde 1962 gegründet und bedeckt eine relativ kleine Oberfläche von 446 km². Er erstreckt sich über den nord-westlichen Teil des Landes Rheinland-Pfalz bis hin zur Grenze von Nordrhein-Westfalen. Er umfasst die Verbandsgemeinden Unkel, Linz am Rhein, Bad Hönningen, Waldbreitbach und Rengsdorf sowie Teile der Stadt Neuwied und der Verbandsgemeinden Dierdorf, Puderbach, Asbach und Flammersfeld. Das Gebiet des Naturparks entspricht einem Teil der westlichen Hochebenen des Westerwaldes bis zum Rheintal zwischen Bendorf (unterhalb von Koblenz) und Unkel, oberhalb von Bad Honnef. Trotz der relativ geringen Höhen, die zwischen 350 und 400 m liegen, und dem höchsten Punkt von 441 m am Asberg, ist das Relief des Parks sehr zerklüftet, vor allem in der Nähe des mäandrierenden Tals der Wied, das mehr als 200 m tief eingeschnitten zwischen den Hochebenen des Westerwaldes verläuft. |
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Bevölkerung Die hohe Bevölkerungsdichte erklärt sich durch die Nähe zur Rheinachse, der europäischen Hauptverkehrsachse, durch die Industrialisierung und die Ausbreitung von Wohn- und Gewerbegebieten ab Neuwied und in der Nähe der Autobahn A3 Frankfurt-Köln, die durch den Naturpark verläuft. |
Die relative Nähe zum großen Ballungsraum Rhein-Ruhr (Köln liegt 40 km von der nord-westlichen Grenze des Parks entfernt) ist eine mögliche Ursache des Bevölkerungsdrucks auf den Park. So liegt die Bevölkerungsdichte zwischen 300 und 500 Einwohnern/km² in der Nähe von Neuwied und im Rheintal und fällt auf unter 150 Einwohner/km² an seinem östlichen Rand um Puderbach. Der Kontrast zwischen dem sehr dicht bevölkerten Rheintal und der fast vollständig bewaldeten Hochebene zwischen Rhein und Wied ist groß. Das Wiedtal erscheint nur in seinem unteren Teil abwärts von Roßbach als Bevölkerungsachse und steht vor allem in Kontrast zur Rhein-Wied-Hochfläche. Dagegen ist das schmale und gewundene obere Wiedtal relativ schwach bevölkert. Das Tal ist sogar eindeutig weniger dicht bevölkert als das Gebiet der östlichen Hochebene um Hohrhausen und Willroth, wo sich eine regelrechte Häufung von Dörfern befindet, die sich infolge von industriellen und kommerziellen Aktivitäten in der Nähe der Autobahn A3 und dem ehemaligem Erzabbau stark vergrößerten. |
Die Landschaften |
Landwirtschaft wird betrieben auf über einem Drittel der Oberfläche, wobei Wiesen vorherrschen. Die Anteile von Wald und Landwirtschaft unterscheiden sich allerdings stark von West nach Ost, je nach den verschiedenen natürlichen Gegebenheiten. Der Rhein, der den westlichen Rand des Parks markiert, ist bekannt für sein weites, 200 m tief eingeschnittenes Tal, das manchmal vertikale Steilabfälle aufweist wie an der Hammersteiner Ley. Der Übergang zur Hochebene des Westerwaldes ist oft weniger abrupt, da, wie etwa zwischen Rheinbrohl und Bad Hönningen oder in Linz, eine flache, etwas höher gelegene, weite Schwemmlandterrasse beide Landschaften verbindet. Der landschaftliche Kontrast mit den Hochebenen zwischen Rhein und Wied, die auf 300 bis 400 m Höhe liegen und sehr stark bewaldet sind, ist auf jeden Fall scharf. Im Teil nördlich von Linz befinden sich zahlreiche Erhebungen vulkanischen Ursprungs, darunter der Asberg (441 m) als höchster Punkt. |
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Das Tal der Wied flußaufwärts von Roβachhttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/rh545?task=view&id=1678#sigProId3e7d191add Foto: © M. Deshaies 7/2010 |
An den meisten dieser vulkanischen Erhebungen wurde Basalt in großen Steinbrüchen abgebaut, von denen viele verlassen und nun von Seen gefüllt sind. Das Wiedtal mit seinen besonders zahlreichen Windungen präsentiert sich kontrastreich mit seinen Wiesenauen und den bewaldeten Abhängen. Die östliche Hochebene, mit einer relativ gleichmäßigen Oberfläche, weist eine Waldlandschaft auf, die häufig durch zahlreiche, sich überschneidende, gerodete Lichtungen aufgebrochen wird. Die Erinnerung an den Erzabbau wird um Willroth erhalten, das geprägt wird durch den Förderturm der ehemaligen Eisenmine Georg, die 1965 geschlossen wurde. |
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Landwirtschaftlich genutzte Hochebene bei Wiedhttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/rh545?task=view&id=1678#sigProIdac78c38b77 Foto: © M. Deshaies |
Projekte Zurzeit gilt es, das Gebiet des Rhein-Westerwaldes als Freizeit- und Erholungsraum ohne Lärmbelästigung und naturnah zu entwickeln. Landschaft, Fauna, Denkmäler und kulturelle Sehenswürdigkeiten sollen erhalten und den Besuchern zugänglich gemacht werden. Die bedeutsamen Elemente der Kulturlandschaft des Rhein-Westerwaldes sind die urbanen Landschaften mit ihren Parks und Villen, die Obstgärten, Wiesen, Laubwälder, Weinbauterrassen mit ihren Trockenmauern, sowie verschiedene Erhebungen, die manchmal von Burgen gekrönt sind. |
Auch mehrere bemerkenswerte historische Standorte von Burgen oder Klöstern sowie die Überreste des Limes, der befestigten Grenze des Römischen Reichs, sind im Park zu sehen. |
Es ist vor allem wichtig, einige ländliche Wiesenlandschaften offen zu halten, verschiedene Talauen zu renaturieren, kleine landschaftliche Elemente zu erhalten wie Mühlbäche, ehemalige Erzstollen oder Trockenmauern. Die Entwicklung der Städte soll kontrolliert werden, indem man die Ausweitung der Urbanisierung eindämmt und Übergänge zwischen der Stadt und dem umliegenden landwirtschaftlichen Gebiet schafft. Kulturelle Elemente sollen durch Themenwege und Freiluftmuseen zur Geltung gebracht werden. So gibt es zwei Premium-Fernwanderwege , von denen der Rheinsteig dem Rheintal folgt und der Westerwald-Steig den Park von Süd-Westen nach Nord-Osten durchquert. |
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Der Hang des Rheintals bei Hammersteinhttp://gr-atlas.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/rh545?task=view&id=1678#sigProId7cc40d6fbe Foto: © M. Deshaies 7/2010 |
Premium-Fernwanderwege im Naturpark Rhein-Westerwald