Soonwald-Nahe

Naturpark Soonwald-Nahe

Michel Deshaies

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Der im Jahr 2005 gegründete Naturpark Soonwald-Nahe external link bedeckt eine Fläche von 736 km2 und liegt ganz in Rheinland-Pfalz (Kreise Bad Kreuznach und Rhein-Hunsrück). Er erstreckt sich über neun Verbandsgemeinden und teilweise über die Städte Bad-Kreuznach und Kirn, die sich am West- bzw. Ostende des Parks befinden.

Das Kerngebiet befindet sich auf den bewaldeten Höhen des Soonwalds, der Nordostecke der Hunsrückkämme, die sich zur Gänze im Park befinden; er umfasst auch das untere Tal der Nahe zwischen Idar-Oberstein und Bad Kreuznach.

Bevölkerung
Mit ungefähr 144 000 Einwohnern ist der Naturpark Soonwald-Nahe einer der am dichtesten bevölkerten der Großregion mit durchschnittlich 196 Einwohnern/km2. Doch die Verteilung der Bevölkerung ist äußerst ungleichmäßig, aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten des Gebiets. Im unteren Tal der Nahe, wo die Stadt Bad Kreuznach (43 000 Einwohner) und die Verbandsgemeinde Bad Münster mehr als ein Drittel der Bevölkerung des Parks (ungefähr 52 000 Einwohner) auf knapp 10% seiner Fläche ausmachen, ist die Bevölkerungsdichte sehr hoch.


Karte: Naturparks

Naturparks

Michel Deshaies, Université de Nancy 2

 

Sie erreicht in diesem Teils des Parks durchschnittlich 730 Einwohner/km2. Am anderen Ende sind die feuchten Höhen des Soonwalds mit ihren kargen Böden fast unbewohnt, während die Bevölkerung sich in den Haupttälern und am Fuß der bewaldeten Kämme konzentriert, obgleich das Plateau im Norden des Soonwalds ziemlich dicht bevölkert ist.

So überschreitet die Bevölkerungsdichte der Verbandsgemeinden im Norden des Parks 120 Einwohner/km2. Sie übertreffen sogar leicht die Dichte der zwei Verbandsgemeinden im Südwesten des Parks (Bad Sobernheim und Kirn Land), die nicht mehr als 115 Einwohner/km2 erreichen.

Das Gebiet im Zentrum des Parks (Verbandsgemeinden Stromberg und Rüdesheim) ist dagegen ziemlich dicht bevölkert mit durchschnittlich bis zu 145 Einwohnern/km2.

Die Landschaften
Auf einer relativ kleinen Fläche weist der Park viele unterschiedliche Landschaftsformen auf, sowohl was den natürlichen Rahmen wie auch die Kulturlandschaft betrifft, welche aus der landwirtschaftlichen Nutzung der Möglichkeiten des natürlichen Umfelds entstand.

Die Wälder bedecken fast die Hälfte der Fläche des Naturparks, vor allem im nördlichen Teil, wo sich die Soonwaldhöhen befinden, während der Süden in Richtung Nahetal hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt wird, mit einem wichtigen Weingebiet an den günstig ausgerichteten Hängen des Nahetals.

Auch wenn der Soonwald die 657 Höhenmeter des Ellersprings nicht übersteigt, ist das Relief des Parks jedoch außergewöhnlich vielgliedrig aufgrund der unterschiedlichen Gesteinsarten und des großen Höhenunterschieds zu den tief eingeschnittenen Seitentälern der Nahe, welche in Bingen in den Rhein mündet, in weniger als 80 m Höhe über dem Meeresspiegel.

Trotz der geringen Höhe betragen die Höhenunterschiede oft 200 und manchmal sogar 300 m, so dass man sich, trotz der geringen Höhen, in einem Mittelgebirge glaubt. Und auch wenn die Mäander der Nahe ein weites Tal durchfließen, in dem der Großteil der Bevölkerung des Parks lebt, so bilden doch die Seitentäler des Simmerbachs und des Guldenbachs, welche quer zum Höhenrücken des Soonwalds verlaufen, enge Schluchten.

Die bewaldeten Höhen des Soonwaldes über dem Agrarplateau des Hunsrück
Foto: © M. Deshaies 2010

1) Waldböckelheim und die Weinberge an der Nahe
2) Der
Rotenfels im Nahetal bei Bad Münster
Fotos: © M. Deshaies 2010

Die großen Natureinheiten des Parks
Die großen Landschaftselemente bilden eine Abfolge von Streifen, die der allgemeinen Ausrichtung des Reliefs entsprechen und von Nordosten nach Südwesten verlaufen. So kann man vier Einheiten unterscheiden:

-    Der Nordteil des Parks erstreckt sich über das Schieferplateau des Hunsrücks, mit einer vorwiegend von landwirtschaftlichem Anbau geprägten Landschaft.

-    Der Hauptteil der Fläche des Parks erstreckt sich über die bewaldeten Quarzitrücken (Ellerspring 657 m), die den Soonwald bilden und vom Lützelsoon durch das Tal des Simmerbachs getrennt werden. Dieser ganze Teil besteht aus abgeschiedenen, stellenweise sumpfigen Wäldern, durchbrochen von einigen wenigen Lichtungen, welche einen starken Kontrast bilden zu den relativ dicht bevölkerten Ausläufern des Massivs und der Randtäler.

Die hauptsächlich aus Kiefern bestehenden Wälder wurden 1990 von einem Orkan heimgesucht, wobei 3 000 ha, d.h. ungefähr 30% der Waldfläche, zerstört wurden. Seither wurden diese Flächen mit Laubbäumen, vor allem mit Eichen, wieder aufgeforstet.

-    Der Südteil des Parks besteht aus vulkanischen Permgesteinen und zeigt eine vielgestaltige Hügel- und Plateaulandschaften mit mannigfaltigen Wald- und Agrarlandschaften auf, in denen die vorherrschenden Getreidekulturen mit Weinberggebieten abwechseln.

-    Das Tal, in dem die Nahe durch vulkanische Permgesteine fließt, bildet eine gesonderte Einheit. Es besticht durch seine Weite zwischen Kirn und Staudenheim und durch seine tief eingeschnittenen Mäander nach dem Zusammenfluss mit dem Glan bis nach Bad Kreuznach.

In diesem unteren Teil des Tals finden sich auch die spektakulärsten Landschaften mit steil oder sogar senkrecht abfallenden Hängen am Rotenfels bei Norheim. Das vorherrschende Element der Landschaften sind die ausgedehnten Weinberge, auch wenn zahlreiche Hänge aus Brachen von aufgegebenen Weinbergparzellen bestehen.

Ziele und Projekte des Naturparks
Der Naturpark Soonwald-Nahe e.V. hat zum Ziel, die Natur und die Landschaft zu schützen und zu unterhalten und den Erhalt des natürlichen Gleichgewichts der Pflanzen und der Tiere sowie der Vielfalt und Schönheiten der Landschaften zu erhalten. Er setzt sich dafür ein, die Charakteristika von Natur und Landschaft zu erhalten oder wiederherzustellen, die ihre Erholungsfunktion für die Bevölkerung dauerhaft garantieren sollen.

Das Leitbild des Parks wurde in den Jahren vor seiner Gründung bereits festgelegt und lässt sich in drei Wörtern zusammenfassen: Wald, Wein, Wohlfühlen. Der Hauptakzent liegt auf der nachhaltigen Entwicklung der Region, die Erholungsbedürfnisse mit Naturschutz und wirtschaftlicher Entwicklung vereinen soll, wobei die Böden naturverträglich genutzt werden sollen.

So soll auch die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus gefördert werden, der aufbaut auf den landschaftlichen und kulturellen Reichtümern. Der Park unterstützt die Vermarktung regionaler Produkte aus nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft.

Die großen Natureinheiten des Parks
Quelle: Naturpark Soonwald-Nahe
 
 
 
 

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